Volubilis - Handelszentrum des Römischen Reiches
Volubilis war eine römische Stadt nahe Meknès in Marokko. Das antike Ensemble aus öffentlichen Gebäuden, Wohnhäusern und Wirtschaftsgebäude gehört seit 1997 zum UNESCO Weltkulturerbe. Volubilis repräsentierte im römischen Reich das Handelszentrum für Olivenöl und Korn, was den Reichtum des Ortes ausmachte. Der Ausgrabungsort gilt als eine der am besten erhaltenen römischen Städte in Nordafrika.
Geschichte des Ortes
In der archäologischen Stätte Volubilis hat man Siedlungsspuren entdeckt, die bis in Neolitikum zurück gehen. Laut einer punisch-karthagischen Inschrift aus dem 3. Jahrhundert v. Chr., existierte an dem Ort eine Siedlung mit dem Namen Oualili. Volubilis wurde ungefähr um 25. v. Chr. gegründet. Der mauretanische König Juba II., der in Rom aufwuchs, ist wahrscheinlich der Gründer des Ortes. Der römische Kaiser Caligula befahl die Ermordung des Sohnes von König Juba II., danach annektierte Rom auch die Stadt Volubilis im Jahr 40 n. Chr.. Unter römischer Herrschaft entwickelte sich der Ort zu einer wichtigen Provinzstadt in den südwestlichen Randgebieten des Römischen Reiches. Volubilis war das Verwaltungszentrum der Provinz Mauretania Tingitana. In der Region wurde Getreide und Olivenöl in rauhen Mengen produziert, Reichtum und Wohlstand vermehrte sich durch den Handel der Waren mit Rom. Außerdem war die Stadt Volubilis für den Verkauf von Wildtieren wie Elefanten, Löwen, Leoparden und Bären berühmt. Rom kaufte diese Tiere für die Arenakämpfe. In der Zeit der Herrschaft Mark Aurels zwischen 161 und 180 erhielt Volubilis eine Stadtmauer. In den Jahren der Herrschaftszeit der Kaiser Septimus Severus und Caracalla von ungefähr 190 bis 220 erlebte die Siedlung Volubilis die absolute Blütezeit im Bezug auf Handel und den damit einhergehenden Reichtum. Nachdem es Mitte des 3. Jahrhundert immer wieder zu Angriffen und Überfällen von Berbern kam, verlegte man den Verwaltungssitz nach Tingis. Folglich nahmen die Berber die Siedlung ein und machten ihn zum Hauptsitz der Auraba-Berber unter dem schon vorher verwendeten Namen Oualili. Trotz des Verlustes von Nordafrika während des 5. Jahrhunderts an die Vandalen, gaben die Römer die Stadt Volubilis nicht auf. Bis zur Eroberung durch die arabischen Stämme im 7. Jahrhundert wurde sogar weiterhin die lateinische Sprache benutzt. Die Einwohner traten laut Münzfunden schon vor der Herrschaft Idris I. im 8. Jahrhundert zum Islam über. Die letzten schriftlichen Zeugnisse stammen aus dem Jahr 1068. Der Chronist Al Bakri dokumentierte den Zustand des Ortes. Im Jahre 1755 kam es zu einem schweren Erdbeben, die Stadt Volubilis wurde dadurch noch weiter zerstört. Die ersten Ausgrabungen in Volubilis wurden von französischen Archäologen im Jahre 1915 durchgeführt. Seitdem wurde die Stadt nach und nach wieder freigelegt und konserviert.
Sehenswerte Monumente der Stadt
Ungefähr die Hälfte der antiken Stadt Volubilis wurden bis jetzt freigelegt. Einige der alten Gebäude sind noch deutlich erkennbar und wurden teilweise restauriert. Zu diesen Gebäuden zählen öffentliche Bauwerke ebenso wie private Wohnhäuser und Wirtschaftsgebäude. Zu den wichtigsten öffentlichen Gebäuden zählen die Basilika und der Triumphbogen, der von dem römischen Kaiser Caracalla errichtet wurde. Vom Triumphbogen aus gelangt man auf die Hauptstraße Decumanus Maximus. Auch diese ist zum Teil erhalten und führt vom Triumphbogen aus zum ehemaligen Stadttor. Die Thermen der Stadt Volubilis, der Tempel des Jupiters und das Kapitol sind die Überreste des alltäglichen Lebens der Bewohner von Volubilis während der römischen Herrschaftszeit. Die freigelegten und teils sehr großen Wohnhäuser vermitteln bis heute einen Einblick in den Reichtum einiger Bürger. Auf den Fußböden dieser Gebäude sind teilweise noch die filigranen Bodenmosaike zu sehen. Die wirtschaftliche Bedeutung des Handels und der Ölproduktion von Volubilis können Besucher im freigelegten Kornspeicher und den unzähligen Einkaufsläden und Produktionsstätten für Olivenöl entdecken.
Korn & Olivenöl: Handelsgut Nummer 1 aus Volubilis
Der Reichtum der Stadt Volubilis ruhte vor allem auf der Korn- und Olivenölproduktion. Diese Güter exportierten die Händler hauptsächlich nach Rom. Noch heute existieren einige Gebäude, die früher der Produktion dienten. Überreste von Olivenpressen und -mühlen sind Zeitzeugen der Blütezeit der Stadt Volubilis während des Ölhandels. Eines dieser Gebäude wurde vollständig rekonstruiert mitsamt einer originalgetreuen römischen Olivenpresse und gibt einen guten Einblick in die damalige Produktionsweise. Olivenöl war während des Römischen Reiches ein wichtiges Gut. Man brauchte es nicht nur für die Zubereitung von Nahrung und beim Kochen, es war auch essentieller Bestandteil in anderen Bereichen des Alltags. So benutzte man das Öl für Lampen, beim Baden und in der Medizin. Die ausgepressten Oliven wurden als Tierfutter weiter verwertet. Oder man trocknete die ausgepressten Oliven, um sie als Feuerstoff für die Badehäuser zu verwenden. Das war einer der Gründe, warum sogar große Paläste ihre eigenen Olivenpressen besaßen, um sich unabhängig vom Handelspreis zu versorgen. Im Ort Volubilis hat man bis jetzt 58 dieser Pressanlagen entdeckt. Zu einer Pressanlage gehörte jeweils eine Mühle zum Zerkleinern der Oliven, ein Tank zum Auffangen des Öls sowie eine Presse, die genügend Drucke ausübte, um das Öl aus der Olivenmasse herauszupressen. Die einzelnen Arbeitsschritte bei der Herstellung des Öls finden bis heute Anwendung. Erst zerkleinerte man die frischen Oliven in der Mühle. Dann kamen sie in große Holzbottiche in denen Wasser hinzugegeben wurde, damit das Öl sich an der Oberfläche sammelte. Dieses wurde dann abgeschöpft und in Amphoren gegossen. Ein weiterer Wirtschaftszweig in Volubilis war die Verarbeitung von Korn. Neben Kornspeichern entdeckte man bei Ausgrabungen auch, dass es in Volubilis viele Bäckereien gegeben haben muss. Die umliegende Gegend war geprägt durch Kornfelder und Olivenhaine, beide Nahrungsmittel trugen zum Reichtum der Stadt bei. Sowohl mit dem Öl als auch mit Korn und den Backwaren wurde Handel betrieben. Die Handelswege von Volubilis reichten bis in das entfernte Rom.
Folgende Reisen besuchen diese Sehenswürdigkeit:
Was Gäste zu Marokko sagen
"Eine wunderschöne Reise"
Eine Traumreise. Man fühlt sich wie bei 'Aladin und die Öllampe'. Die Übernachtungen in den Riads sind spitze.
"Ästhetische Unterkünfte"
Für mich war die Führung wichtig: infos Geschichte, Baustile, Religion, Gebräuche.
Die verschiedenen Landschaften, ganz praktische Hinweise für best photo-points
..die Fahrten unterbrochen für kleine Spaziergänge. Das Essen gut verträglich, die Unterkünfte ästhetisch, für Pflege gesorgt. Und vor allem freundliche Menschen, stolz auf ihr Land! Freuen sich sehr über Lob!
Der Guide war für mich besonders wichtig wegen der Sprache und diversen Handhabungen!
"Eine tolle Reise"
Die Reise war sehr interessant, gut organisiert, aber auch wirklich kompakt. Wir hatten einen sehr netten und kompetenten Reiseleiter, der uns an allen Stationen gut und unterhaltsam informierte. Insgesamt erfuhren wir sehr viel über die marokkanische und muslimische Kultur und Geschichte. Die Gruppe mit 12 Teilnehmern war angenehm, der Minibus war komfortabel und wir hatten den "besten" Fahrer ganz Marokkos. Unsere Riads in Fes und Marrakesch waren zentral in der Altstadt gelegen, sie waren landestypisch, d. h. im marokkanischen Stil sehr schön ausgestattet, aber nicht luxuriös. Die Zimmer waren unterschiedlich, eher klein, aber alles Notwendige war vorhanden oder konnte besorgt werden. Die Fahrt von Fes nach Marrakesch dauerte tatsächlich einen ganzen Tag, war also sehr lang. Außer regelmäßigen Stops an Tankstellen und Straßenrand-Cafés gab es keine besonderen Highligts auf der Strecke, abgesehen von der Landschaft. Vielleicht hätte man bei dieser kompakten Reise im Norden bleiben und sich dort etwas mehr Zeit nehmen können: Casablanca, Rabat, Fes, Meknes etc... Aber wer will schon auf Marrakesch verzichten! Insgesamt war es eine tolle, beeindruckende Reise.
"Landestypische Unterkünfte"
Es war eine sehr tolle umfangreiche, lange Reise mit sehr vielen Eindrücken und noch mehr Informationen dank der Reiseleitung. Die Hotels waren sehr landestypisch wie auch das Erlebte. Die Verpflegung könnte sich im Geschmack und Inhalt zum Teil lokaler gestalten. Gesamt: Daumen hoch, im Bewusstsein dass es lange Busfahrten (inkl. dementsprechender Anzahl Pausen) in abwechslungsreicher Umgebung sind.
"Es war eine interessante Reise"
Die Reise war interessant. Unser Reiseleiter Hussein war kompetent, rührig, engagiert und konnte die Gruppe mit guter Laune durch das Programm führen.
Die Unterkünfte hätten schon was besser sein können (war Alleinreisende) !!!!!!
Das Frühstück wohl marokkanisch. Sehr selten Abwechslung.
Schade, dass sich unser Reiseleiter am Freitagabend schon von uns verabschiedet hat (hatte eine andere Gruppe) und war Samstag so auf dem Weg nach Casablanca.!!!!
Sonntagmorgen waren wir dann auf dem Weg zum Flughafen.
"Kleine Gruppe - Land, Leute und Kultur prima nahe gebracht"
Eine solche Reise würden wir nur bei einem Direktflug buchen. Die Unsicherheit mit dem Gepäck ist eine Herausforderung. Die deutsch Kenntnisse unseres Guides waren ausreichend, aber er hat zu schnell und dadurch etwas unkenntlich gesprochen.
"Es war eine sehr abwechslungsreiche Reise"
Eine sehr abwechslungsreiche Reise mit einem sehr guten Reiseleiter Aziz. Wir waren eine kleine Gruppe, bei der alles sehr gut gepasst hat. Die zum Teil langen Fahrzeiten wurden mit vielen schönen Erlebnissen unterwegs verschönert. Auch die Unterkünfte waren super. Diese Reise ist sehr zu empfehlen.