31.05.2019

Reiseleiterinterview: SKR-Reiseleiter Abbas im Libanon


Christoph mit Reiseleiter Abbas

Jetzt sind wir am Ende unserer Reise angekommen. Wir sitzen schon wieder am Flughafen hier in Beirut. Ich hatte eine super schöne Zeit im Libanon aber nochmal in deinen Worten, aus deinem Mund. Warum sollte man denn als deutscher Tourist eine Libanonreise machen?

Abbas: Man sollte durch den Libanon reisen, weil der Libanon sehr schön ist, es gibt die Stadt Baalbek, das Essen ist sehr lecker und die Atmosphäre ist ganz gut. Der Libanon ist, wenn man den Orient kennenlernen möchte, ein Muss. Er ist reich an Kultur, er hat viel Geschichte und die Libanesen sind auch sehr nett. Allein das zu erleben, ist es Wert eine Libanonreise zu machen.

Kirche Harissa

Du hast ja gerade gesagt, der Libanon ist anders als die anderen Länder im mittleren Osten. Vielleicht sagst du uns nochmal ganz kurz, warum er denn anders ist.

Abbas: Zunächst ist der Libanon ein gebirgiges Land, dadurch hat man die Möglichkeit den Schnee auf den Bergen zu erleben aber auch in einer Stunde wieder unten am Strand zu sein. Das ist etwas sehr außergewöhnliches, man kann viele Dinge in kurzer Zeit machen und erleben. Schon wenn man nur den Berg hinunterfährt, hat man ein anderes Klima und sieht andere Dinge. Diese Vielfalt des Libanons ist viel Wert. Denn dadurch wird einem nie langweilig und die 10 Tage, 7 Tage oder 6 Tage verlaufen wie im Fluge und man wird nie satt von dem Gesehenen und Erlebten!

Esstisch mit arabischen bzw. mediterranen Speisen

Super, ja so ging es mir auch, ich bin nie satt geworden. Satt ist generell ein gutes Wort, ich nehme bestimmt 3 Kilo mehr wieder mit. Denn die libanesische Küche hat es in sich. Auf einer Libanonreise isst man die ganze Zeit. Was würdest du sagen, muss man auf jeden Fall probiert haben bevor man wieder in den Flieger steigt? Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, was wir alles probiert haben.

Abbas: Wichtig ist es, die Mezze zu probieren. Das ist die libanesische Art zu speisen. Man bekommt kleine Tellerchen mit allen Kleinigkeiten darauf serviert. Die libanesische Küche ist reich an frischen Zutaten und dadurch eine gesunde und schmackhafte Küche. Man kann sich an ihr nie satt essen. Zu den verschiedenen Speisen bekommt man Arak. Arak ist ein Anisschnaps, den man mit Wasser und Eis trinkt. Dadurch erhält man den süßen Geschmack. Dazu isst man leicht säuerliche Speisen wie Petersiliensalat, Fattoushsalat, Kichererbsen und andere welche mit Zitrone und Knoblauch zubereitet werden. Es ist eine reichliche Küche und in jedem Fall eine Esskultur. Man muss es probieren und langsam genießen.

Die deutsche und libanesische Flagge

Ja, das Essen ist keine Sache von Minuten oder Sekunden es ist eine Sache von Stunden. Aber nochmal ganz kurz eine persönliche Frage. Du sprichst ja wirklich sehr, sehr gut Deutsch. Es hat mir wirklich total viel Spaß gemacht, mit dir diese Libanonreise zu machen und sich zu unterhalten, weil u.a. auch dein deutsch wirklich exzellent ist. Wo hast du denn so gut Deutsch gelernt?

Abbas: Ich habe in Aachen, in der Nähe von Köln und Düsseldorf, Maschinenbau studiert. Ich habe ein paar Jahre in Deutschland gelebt und habe dort ein Praktikum in einer deutschen Firma gemacht. Außerdem habe ich während dem Bürgerkrieg im Libanon weitere 2 Jahre in Deutschland gelebt und dort ein zusätzliches Praktikum gemacht. Auch habe ich sehr gute deutsche Freunde. Die Deutschen haben mich immer sehr gut empfangen und ich habe deswegen immer tolle Erfahrungen gemacht. Man lernt auch viel von der deutschen Mentalität, die eine andere ist als unsere orientalische. Die mäßige Sprache kommt davon, dass ich immer unter deutschen geblieben bin.

Reiseleiter Abbas

Also mäßige Sprache ist wirklich untertrieben. Dein deutsch ist wirklich außergewöhnlich gut. Seit wann bist du denn als Reiseleiter für Libanonreisen aktiv?

Abbas: Reiseleiter bin ich seit mehr als 20 Jahren. Aber ich habe zuerst in einem Institut gearbeitet, welches mit dem deutschen akademischen Austauschdienst zusammengearbeitet hat. Meine Aufgabe war es Schüler für ihre Reise nach Deutschland vorzubereiten wo sie dann weiter studieren sollten. Deswegen hatte ich auch immer deutsche Kontakte, darunter Experten, Lehrer oder Professoren, die unser Institut besuchten. Ab und zu habe ich am Wochenende als Reiseführer gearbeitet jedoch habe ich der Schule zu dieser Zeit einen höheren Wert zugesprochen. Jetzt nach 25 Jahren in diesem Beruf bin ich pensioniert und habe mich vom Lehrerdasein verabschiedet und arbeite nur noch als Reiseleiter im Libanon. Ich hatte die Nase voll von dem Lehrer-sein. Jetzt konzentriere ich mich auf den Spaß und die Gäste, die aus Deutschland, Österreich und der Schweiz kommen. Darauf, den deutschsprachigen Leuten mein Land und auch unsere Mentalität zu zeigen. Sowohl positive als auch negative Seiten. Die Nachteile und Vorteile, denn das sind beides Sachen, die man in der Realität und dadurch auch auf einer Libanonreise sehen muss.

Der Tempel von Baalbek

Ich glaube auch, wenn man wirklich nah an den Leuten dran war, kann man dann auch wirklich wieder im Flieger nach Hause sitzen und sagen, dass man was mitgenommen hat. Abbas, ganz lieben Dank für die Zeit die wir zusammen hatten!

Abbas: Aus diesem Grund gefällt mir euer Gedanke der kleinen Gruppen mit maximal 12 Gästen, um so möglichst nah an die Leute heranzukommen und ihnen ein authentisches Reiseerlebnis bieten zu können. Mir hat es mit dir auch Spaß gemacht. Du bist ein ganz netter Kerl und ich hoffe, dass die Gäste in den Gruppen auch so ähnlich sind wie du!

Wenn sie Lust auf mehr bekommen haben und gerne ein weiteres Reiseleiterinterview zum Libanon lesen möchten, dann bitte hier klicken.


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