Trakai

SKR Reisemagazin: Baltikum

25.04.2019

Eine kulinarische Reise durch das Baltikum


Am 06.10. war es endlich soweit. Das Nordeuropa-Team ging auf die Reise und flog ins Baltikum. Wir landeten in Vilnius und unsere Reise ging los.

Wir fuhren vom Flughafen direkt nach Trakai und schon begann die kulinarische Reise. Trakai ist berühmt für seine Wasserburg, aber vor allem für das traditionelle Gericht Kibinai. Dies sind Teigtaschen, die mit Fleisch (und – je nach Geschmack– anderen Zutaten) gefüllt sind. Sie sind die typische Speise der in Trakai lebenden Karäer und werden in Trakai überall verkauft. Da die Karäer ein jüdisches Turkvolk sind, waren die Kibinai traditionell mit Lammfleisch gefüllt. Heute werden natürlich für die Besucher alle möglichen Fülungen angeboten.

Natürlich durften wir Trakai nicht verlassen, bevor wir unsere eigenen Kibinai-Teigtaschen gemacht haben. Wir bekamen also eine Schürze in die Hand gedrückt und durften sofort loslegen.  Für jeden gab es einen Holzstab, mit dem wir ein Stück Teig glatt rollten. Anschließend haben wir eine kleine Portion Hähnchenfleisch (verfeinert mit Zwiebeln und Weißkraut) erhalten und sollten diese mittig auf den ausgerollten Teig legen. Dann wurde die Teigtasche zusammengeklappt, mit einer bestimmten Technik zusammengedrückt und im Ofen gebacken. 

Am Abend besuchten wir die Altstadt und schauten uns die Sehenswürdigkeiten in Vilnius an. Da es im Oktober relativ kühl im Baltikum ist, wurde uns gezeigt, wie man die Kälte am besten bekämpft: Die Antwort lautet Schnaps. Jedes der drei Länder im Baltikum hat seinen eigenen traditionellen Schnaps. In Litauen heißt dieser 999 (Trejos Devynerios) – zu Deutsch: 3 mal 9. Es ist ein bitterer Kräuterschnaps mit Extrakten aus 27 Kräutern und Blüten. Er wird entweder eiskalt als „Kurzer“ getrunken oder warm und mit rotem Traubensaft gemischt. „Į sveikatą“ (lautmalerisch: „Ist wie Kater“), das litauische Wort für „Prost“.

Nach dem kleinen Abstecher in die Kneipe, um uns aufzuwärmen, ging es direkt zum nächsten Restaurant. Auch hier durften wir wieder selbst kochen. Auf dem Speisezettel standen „Cepelinai”. Sie sind das litauische Nationalgericht und sind mit Hackfleisch gefüllte Kartoffelklöße.

Wir bekamen also eine rohe Kartoffel und mussten um die Wette reiben. Anschließend wurde uns der bereits vorgefertigte Kloßteig gegeben. Diesen sollten wir etwas platt drücken und anschließend mit Hackfleisch füllen. Der Kloß wird nun wie ein Zeppelin geformt. Daher stammt auch der Name „Cepelinai“. Nach dem Kochen werden die Klöße mit Sauerrahm und Speckwürfeln serviert.

Weiter ging die Fahrt Richtung kurische Nehrung. Dieser wundervoll schöne Ort hat uns mit strahlendem Sonnenschein begrüßt. Da die kurische Nehrung eine Halbinsel ist, bekamen wir hier geräucherten Fisch angeboten.

Wir hatten die freie Wahl zwischen mehrere Fischsorten.

Da der Wind sehr frisch war, durften wir uns mit einer neuen Runde 999 wieder aufwärmen. 

Danach ging die Fahrt Richtung Lettland, nach Riga.

Abends haben wir ein sehr tolles mittelalterliches Restaurant in der Altstadt besucht. Nachdem wir von den mittelalterlich gewandeten Kellnern in den Keller gebracht wurden, sind wir zu unserem riesigen Holztisch geführt worden. Das Essen dort war sehr deftig und gut bürgerlich. Wir hatten die Wahl zwischen Haxen und Spanferkel, Linsen und Kartoffeln und zum Trinken gab es für uns Damen Honigbier.

Auch in Lettland darf der Schnaps nicht fehlen. „Riga Balsam Black“ heißt der traditionelle lettische Likör aus Kräutern, Blüten, Ölen und Beeren mit 45% Alkoholgehalt. Der Likör ist von schwarzer Farbe und bittersüßem Geschmack und wird nach einem Geheimrezept aus angeblich  24 Zutaten hergestellt. Dieser Schnaps wird pur genossen oder oftmals auch in Desserts oder Kaffee gemischt. Prost auf Lettisch heißt übrigens: „Priekā“.

Der letzte Teil unserer Reise führte uns nach Estland, in die Hauptstadt Tallinn.  In Ligatne durften wir eine Familie besuchen, welche Küchenutensilien aus Holz herstellt und sehr bekannt für ihren Wein ist. Diesen durften wir natürlich probieren. Wir haben drei Weine zur Auswahl bekommen: einen trockenen Johannisbeerwein, einen halbtrockenen Rhabarberwein und einen süßen Himbeerwein. Unser Favorit war natürlich der süße Himbeerwein und von diesem haben wir direkt ein paar kleine Flaschen als Andenken mitgenommen.

In Tallinn haben wir eine kleine Tour durch die Altstadt gemacht und sind anschließend in einem mittelalterlichen Restaurant essen gegangen. Auch hier gab es gutbürgerliches Essen und natürlich ... Schnaps!

Das traditionelle Getränk in Tallinn heißt „Vana Tallinn“. Es ist ein starker Likör mit einem milden Rum-Geschmack. Dieser bekommt durch Zitronenöl, Zimt und Vanille ein einzigartiges Aroma. Er wird entweder pur getrunken oder verfeinert heiße Schokolade, Kaffee oder Tee. Da kann man nur noch eins sagen: „Terviseks“ – Prost auf Estnisch.

Leider ging unsere Reise viel zu schnell zu Ende. Wir haben viele Eindrücke sammeln können, haben einen sehr guten Einblick in die Kultur und die kulinarischen Gewohnheiten erhalten und einige extra Kilos im Gepäck und am eigenen Körper mitgenommen.

- Thilaye Moritz, Sales & Operations Managerin bei SKR Reisen

 

> Hier finden Sie noch einen weiteren Reisebericht zu einer Rundreise durchs Baltikum


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