Die Buchara Juden
Die Buchara Juden: Besondere Unterkünfte
In Buchara finden sich einige hübsche Hotels mit schönen Innenhöfen, hölzernen Säulen und kunstvollen Wandverzierungen. Unterkünfte wie das Hotel Fatima, das As Salom und das Volida begeistern ihre Besucher mit ihrem gemütlichen Ambiente und den ruhigen, zum Innenhof gelegenen Zimmern. Jeder Besucher Bucharas spürt die alte Geschichte der Stadt, denn die Einflüsse der alten Seidenstraße sind deutlich spürbar. Auch das Erbe großer Herrscher, wie Timur und dessen Enkel Ulug’bek, zeichnen sich deutlich in der Architektur der Moscheen, Minarette und Festungen wider. Jedoch erzählen die Fassaden unserer Unterkünfte noch eine andere, weniger bekannte Geschichte, welche die Kultur Mittelasiens über viele Jahrhunderte hinweg geprägt hat.
Die Buchara Juden: Woher kamen sie und wodurch zeichnet sich ihre einzigartige Kultur aus?
Es heißt, dass die heutigen Buchara Juden rund 500 Jahre vor Beginn der heutigen Zeitrechnung aus babylonischer Gefangenschaft flohen und auf diesem Wege nach Zentralasien gelangten. Dort siedelten sie sich auf den Gebieten des heutigen Kasachstans, Tadschikistans, Kirgisistans und Usbekistans an. Während der vielen Jahrhunderte gliederten sich die Buchara Juden, abgeschnitten von der restlichen jüdischen Welt, in die lokalen Gesellschaftsstrukturen ihrer neuen Heimat ein. Auch wenn sie sich in Kleidung, Brauchtum und sogar Sprachbild an ihre muslimischen Mitmenschen anpassten, entwickelten sie eine gänzlich eigene Kultur. Ihre Sprache, Buchari, angelehnt an das Persische der Moslems, vereinfachte die Kommunikation der bucharischen Juden untereinander und wurde zu frühesten Zeiten noch in hebräischen Buchstaben abgebildet. Zu ihren traditionellen Handwerken zählten, neben den Schmuckgeschäften, das Einfärben von Wolle und Stoffen, die Weberei und der allgemeine Handelsbetrieb.
Die Buchara Juden: Gesellschaftliche Stellung der Juden in Zentralasien
Die Integration der bucharischen Juden in die lokalen Gesellschaften verhinderte allerdings nicht die Unterdrückung der Buchara Juden durch die Moslems. In Buchara selbst wurden 28 Regeln verzeichnet, welche die gesellschaftliche Position der bucharischen Juden deutlich unter die der Moslems stellte. So war es den bucharischen Juden beispielsweise verboten, auf Pferden zu reiten, weshalb man sie ausschließlich auf Eseln sah. Auch durften sie sich keine Seidentücher um ihre Kleidung binden, sondern lediglich Seile. Des Weiteren wurden ihre Haustüren so tief gebaut, dass sie sich beim Betreten der Häuser bücken mussten. Überdies wurde eine Steuer erlassen, welche die bucharischen Juden zahlen mussten, um ihre Religion praktizieren zu dürfen.
Usbekistan ist ein Land voller alter und auch junger Geschichten. Erfahren Sie auf unseren Usbekistan Reisen mehr über dieses vielfältige Land und freuen Sie sich auf authentische Begegnung mit der freundlichen Bevölkerung Usbekistans.
Christoph Albrecht