Ich bin 1984 in Bukarest geboren worden als Kind einer Siebenbürger Sächsin aus Hermannstadt und eines Rumänen aus Bukarest. Meine Muttersprache ist demnach Deutsch, auch wenn ich in der frühen Kindheit das Rumänische erlernte, um die ersten Jahre mit meinem Vater zu kommunizieren, bis er fließend genug im Deutschen war. Wir wanderten 1990 in die Bundesrepublik aus, wo ich dann auch 2003 in Ostfildern, bei Esslingen am Neckar, das Abitur machen durfte. Es folgte ein Studium der Sinologie und der Wirtschaftswissenschaften in Hamburg, Shanghai und Berlin. Wie viele Menschen mit zwei Herzen, die schlagen in ihrer Brust, fiel es mir nicht leicht, sesshaft zu werden, und so führte mich die Erkenntnissuche in über 50 Länder, mit der letzten Station in Neuseeland.

Die Tätigkeit des Reiseleiters war ursprünglich vor allem eine Selbstsuche, möglichst viel über mein Geburtsland zu erfahren. Aber mit der Zeit, als man dann immer mehr über dieses Land erfuhr, ist mir dieser Beruf zu einer Herzensangelegenheit geworden. Rumänien ist ein prachtvoll schönes Land, eine Perle, diametral entgegenstehend zu seiner desaströsen Reputation im Okzident. Diese Reputation aufzubessern, gleichzeitig den Gästen eine schöne Zeit zu liefern, das ist neben vielen anderen positiven Aspekten die Hauptmotivation, diesen Beruf auszuüben.

Bezüglich meiner Schwerpunkte muss ich sagen, dass ich keinen bestimmten habe. Man kann Kulturen, Länder, Regionen durchaus holistisch zu erfahren versuchen. Alle Themen werden behandelt - initiativ oder auf Nachfrage der Gäste. Jede Gruppe hat einen anderen Puls, hat andere Neugierden.

Wenn ich nicht Touren leite bin ich im Winter als Deutschlehrer tätig, allerdings nicht in Vollzeit, sondern ca. zehn Stunden in der Woche. Den Rest der Zeit verbringe ich mit Wandern in den Bergen Kronstadts, Lesen, Denken, Fitness, Saunagänge, wieder Nachdenken, wenn möglich, dann auch die Teilnahme an ein paar Schachturnieren.