Vatnajökull - der größte Gletscher Islands
Im Südosten Islands liegt der größte Gletscher Europas, der Vatnajökull. Vom gleichnamigen Vatnajökull - Nationalpark unter Naturschutz gestellt, bezaubert die aus Eis, Stein und vulkanischer Aktivität geformte surreale Region mit phantastischen Naturphänomenen. Gigantische Gletscherzungen und Gletscherseen mit Eisbergen sind überwältigend und zeigen die pure Kraft der Elemente. Doch nicht nur Seen entstehen durch das Schmelzwasser aus dem ewigen Eis, auch Islands größter Wasserfall, der Morsárfoss, wird durch den Vatnajökull gespeist. Das hellblau - leuchtende Eis, welches durch die veränderte Brechung des Sonnenlichts entsteht, ist eines der schönsten, fast magisch anmutenden Naturphänomene des Gletschereises. All dies bildet den Rahmen für dieses einzigartige Ökosystem am Vatnajökull, welches seit jeher die Menschen Islands zu ihren umfassenden, noch heute erhaltenen Mythen und Sagen inspiriert hat.
Die Entstehung des Vatnajökull
In der Glaziologie werden elf verschiedene Gletscherformen unterschieden. Die regionalen geomorphologischen Umstände, die Größe und Bewegungsform der Gletscher sowie die Ernährungsweise stellen grundlegende Merkmale für ihre Kategorisierung dar. Plateaugletscher mit weniger als 50.000 m² Größe sind nach den Eisschilden der Pole, die über 95% der weltweiten Gletschermassen darstellen, die größten Vergletscherungen. Ein Plateaugletscher, wie der Vatnajökull, wird immer in das höhergelegene Nähr- und das ins Tal gerichtete Zehrgebiet untergliedert. Im Nährgebiet ernährt sich der Gletscher, d.h. dass hier jährlich mehr Niederschlag fällt als durch Sonneneinstrahlung schmilzt. Im Zehrgebiet verkehrt sich das Verhältnis. Schnee, der im Nährgebiet fällt, legt sich als eine mit vielen Lufteinschlüssen versehene Decke auf den Gletscher. Durch weitere Schneedecken und wechselnde Temperaturen verliert der Schnee mit zunehmendem Alter die Luft und wird kompakter. So entsteht zunächst das Firneis, welches ab einer Dicke von 20 Metern zu Gletschereis wird. Das reine Gewicht eines Gletschers führt je nach Neigung des Untergrundes ab einer Dicke von 30 Metern zu einer Talbewegung. Dabei entstehen Gletscherspalten, die sich im oberen Zehrgebiet meist quer zur Bewegungsrichtung ausformen. Längsspalten hingegen sind vor allem an Gletscherzungen zu finden. Der ungeheure Druck der Eismassen schleift den Untergrund tagtäglich um bis zu 5mm ab. Das ins Tal transportierte Geröll wird dann in gigantischen Endmöranen abgelagert.
Der Vatnajökull - ein Plateaugletscher gigantischen Ausmaßes
Im Südosten Island gelegen ist der Vatnajökull mit einer Fläche von 8.300 m² global der drittgrößte Plateaugletscher und sogar der größte Gletscher Europas. Vor 2.500 Jahren, als der Vatnajökull entstand, war dieser noch bedeutend kleiner als heute. Erst die kleine Eiszeit, die aufgrund der geographischen Lage Islands bis in die 1890 -er andauerte, ließ den den Vatnajökull auf seine heutige Größe anwachsen. Er bedeckt ganze 8% Islands. Mit einer Dicke von bis zu 900 m wird das Eisvolumen das Vatnajökull auf mindestens 3.000 km³ geschätzt. Drei große Auslaufgletscher fließen in die Täler und transportieren jährlich ungeheure Mengen an Wasser und Geröll. Beim Vatnajökull liegt die fließende Grenze zwischen Nähr- und Zehrgebiet der drei Auslaufgletscher im Süden auf einer Höhe von circa 1000 Metern, im Norden auf einer Höhe von 1300 und 1700 Metern. Normalerweise legt der Vatnajökull täglich einen halben Meter zurück. Im Süden ist die Geschwindigkeit aufgrund der höheren Niederschläge jedoch rasanter. Spitzengeschwindigkeiten wurden am Vatnajökull nach einer der nicht seltenen subglazialen Vulkaneruptionen in den 1960ern mit ganzen 8km gemessen.
Vulkanische Aktivitäten unter dem Vatnajökull
Unter dem Vatnajökull liegen diverse Vulkane, darunter auch die aktivsten des Landes. Während die Aktivität im Nord- sowie Südosten eher gering ist, ist das Vulkangebiet im Westen, das Grímsvötn, regelmäßig aktiv. Zuletzt gab es hier im Jahre 2011 einen größeren Ausbruch. Aber auch der Nordwesten, wo das Vulkangebiet des Bárðarbunga lokalisiert ist, ist von regelmäßigen Ausbrüchen geprägt. Von der tatsächlichen Eruption ist im Vatnajökull - Nationalpark abhängig von den Erdbeben zunächst nur wenig zu erkennen. Es dauert einige Zeit bis das Gletschereis geschmolzen ist und sich die großen Einbruchkessel bilden. Noch drastischer verändern jedoch die entstehenden Gletscherströme die Topographie der Umgebung. Das Eis schmilzt und sammelt sich in Hohlräumen unter dem Gletscher. Schließlich brechen die Eisbarrieren und gigantische Flutwellen setzten sich abrupt in Bewegung. Bis zu 45.000 m³/s wurden schon bei einem Gletscherfluss am Vatnajökull gemessen. Ein besonderes Areal ist westlich des Vulkangebiets von Grímsvötn lokalisiert. Im Skaftárkatlar dringt stetig Wärme an die Oberfläche, sodass sich konstant ein Gletschersee unter dem Vatnajökull füllt. Zyklisch, etwa alle drei Jahre, entleert sich dieser Gletschersee mit moderaten Fließgeschwindigkeiten von 400 bis 1.400 m³/s. Neben Gletscherseen und Endmoränen entladen sich manche Gletscherflüsse auch direkt ins Meer. An der südöstlichen Küste wurden so über die Jahrhunderte Sandflächen aufgeschüttet, sodass nunmehr viele ehemalige Inseln zu Halbinseln wurden.
Der Vatnajökull-Nationalpark ist geprägt von subglazialen Vulkanarchitekten
Obwohl schon seit 2004 rund 50% des Vatnajökull in einem Nationalpark geschützt wurden, vergrößerten die Behörden das einzigartige Ökosystem 2008 noch einmal deutlich. Mit 12.000 km² bedeckt der Vatnajökull - Nationalpark heute 12% von Islands Landmasse und vereinigt die ehemals unabhängigen und zerstückelten Schutzflächen des Skaftafell-, Jökulsárgljúfur- Nationalparks und den Laki-Krater. Das macht den Vatnajökull zum zweitgrößten Nationalpark der Welt. Neben dem Eis wird der Vatnajökull - Nationalpark maßgeblich durch die subglazialen Vulkane geformt. Die durch den Vatnajökull gespeisten Flüsse und Überschwemmungsgebiete sind Lebensraum für unzählige Tiere. Vor allem die Sumpfgebiete bieten Rentieren, diversen Entenarten und den bedrohten Kurzschnabelgänsen einen üppigen Lebensraum. In ausgedehnten Wanderungen kann der Vatnajökull - Nationalpark im Sommer erkundet werden. Im Winter sind viele Regionen jedoch aufgrund des hohen Schneefalls unerreichbar. Eine Begehung des Vatnajökull ist nur eingeschränkt möglich.
Folgende Reisen besuchen diese Sehenswürdigkeit:
Was Gäste zu Island sagen
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"Die Reise hat keine Wünsche offen gelassen"
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Man nimmt wirklich viele tolle Eindrücke und Erinnerungen mit nach Hause.