Plitvicer Seen - ein Naturphänomen von seltener Schönheit

Das hügelige Karstgebiet in Mittelkroatien wurde 1949 zum "Nationalpark Plitvicer Seen" ernannt und ist mit knapp 300 Quadratkilometer Fläche Kroatiens größter Nationalpark und zugleich der älteste Nationalpark Südosteuropas. 1979 sind die Plitvicer Seen als eines der ersten Naturdenkmäler weltweit in das UNESCO-Weltnaturerbe-Verzeichnis aufgenommen worden. Die kaskadenförmig angeordneten türkisblauen Seen werden von mehreren oberirdischen und unterirdischen Flüssen gebildet und durch natürlich entstandene Barrieren getrennt. Zwischen den sechzehn Plitvicer Seen beträgt der Höhenunterschied etwa 133 Meter. Es ist eine unbeschreiblich schöne wildromantische Gebirgs- und Seenlandschaft mit rauschenden Wasserfällen, von denen der größte Wasserfall 78 Meter in die Tiefe stürzt. Besondere Aufmerksamkeit erhielten die Plitvicer Seen, als in den 1960er Jahren an einigen Stellen des Nationalparks einige der Karl-May-Filme gedreht wurden.

Die Plitvicer Seen - ihre Lage und ihre Geschichte

Die Plitvicer Seen liegen in Mittelkroatien nahe der Grenze zu Herzegowina und Bosnien. Eingebettet in der Vertiefung zwischen den Gebirgen Mala Kapela und Pljesevica - etwa 60 Kilometer von der Adriaküste entfernt. Dichte Wälder bedecken die Gebirgszüge rund um die Plitvicer Seen. Doch anders als in den meisten Naturreservaten der Welt, stand das Gebiet der Plitvicer Seen schon immer unter dem Einfluss der Menschen, die es bewirtschafteten. Dabei stand lange die landwirtschaftliche Nutzung und die Sorge um das tägliche Brot im Vordergrund. Kleinere Seen wurden zugeschüttet und Wasserläufe umgeleitet. Bei Velika Poljana wurde Mitte des 19. Jahrhunderts eine Unterkunft für Reisende gebaut. Erst als Kronprinzessin Stephanie von Belgien (Gattin von Kronprinz Rudolf) ihren Besuch ankündigte, wurden die Plitvicer Seen und deren Umgebung im Jahre 1888 zum Empfang hergerichtet. Noch heute tragen zwei Wege die Namen der Kaisertöchter: "Stephanies Weg" (Stefanijin put) und "Dorotheas Weg" (Dorotejun put). Kurz darauf wurde in Proscansko jezero das erste Hotel errichtet. Doch erst nach Ende des Zweiten Weltkrieges erkannte man die Einzigartigkeit der Plitvicer Seen und ernannte das Gebiet am 8. April 1949 offiziell zum Nationalpark und Naturschutzgebiet.

Entstehung und Beschaffenheit der Plitvicer Seen

Gebildet werden die Plitvicer Seen von mehreren oberirdischen und unterirdischen Flüssen. Im Süden entspringen die Flüsse Bijela Rijeka (Weißer Fluss) und Crna Rijeka (Schwazer Fluss) wo sie sich in der Nähe der Ortschaft Plitvicki Ljeskovac vereinen und den ersten der Plitvicer Seen bilden. Bei der Bucht von Liman fließt ein weiterer Bach hinzu, der sich aus vielen permanenten Quellen bildet. Über mehrere Bäche wird der Proscansko jezero an der Westseite gespeist und im Norden, am Ende der Seenkette, fließt der Fluss Plitvica über den "Großen Wasserfall". Die sechzehn Plitvicer Seen sind in zwölf obere und vier untere Seen gegliedert. Die beiden größten Seen liegen im oberen Bereich und sind zugleich auch die tiefsten der Plitvicer Seen. Die unzähligen kleinen und großen Wasserfälle ziehen sich wie Adern entlang der Felswände und sind ein Schauspiel für sich. Der Untergrund der Plitvicer Seen ist südeuropäisches Karstgebiet aus sprödem, löchrigen Kalkstein und Dolomitgestein mit unterschiedlichen geomorphologischen Ausformungen an der Oberfläche. Flüsse versickern und bahnen sich unterirdisch ihren Weg. Wo das Gestein zu hart ist, drängen die Wassermassen wieder nach oben. Durch einzigartige Naturvorgänge und das Zusammenspiel von Wasser, Luft, Vegetation und Gestein entstanden die sogenannten Travertinbarrieren und formten die einzigartige Seenlandschaft. Ein Prozess, der noch immer in Bewegung ist.

Flora und Fauna der Plitvicer Seen

An den Plitvicer Seen herrscht gemäßigtes Bergklima, begünstigt durch die sagenumwobene Velebit-Bergkette, die das Küstengebiet vom Hochplateau trennt. Die umliegenden bewaldeten Gebirgshänge und der große Höhenunterschied auf engem Raum wirken sich zusätzlich günstig auf die klimatischen Verhältnisse um die Plitvicer Seen aus. Sie sind zugleich Wasserspeicher und Nährboden für eine unglaublich reiche Pflanzenvielfalt und Zufluchtsort für viele Tierarten. Im Nationalpark Plitvicer Seen wurden 1267 unterschiedliche Pflanzenarten festgestellt. Im Nordwesten des Nationalparks erwuchs ein etwa 80 Hektar großes Urwaldgebiet mit bis zu 700 Jahre alten Tannen und Buchen.
Das Waldgebiet rund um die Plitvicer Seen ist eines der wenigen Rückzugs- und Schutzgebiet für Bären und Wölfe, die hier in Vielzahl leben. Nach neuesten Zählungen wurden im Nationalpark Plitvicer Seen 50 Säugetierarten, 321 Schmetterlingsarten, 12 Amphibienarten und einige Reptilienarten festgestellt. Die faszinierende Landschaft der Plitvicer Seen mit ihrer großen Artenvielfalt an Flora und Faune ist ein sehr abwechslungsreiches und farbenfrohes Erlebnis zu den unterschiedlichsten Jahreszeiten.

Brauchtum und Anekdoten zu den Plitvicer Seen

Brauchtum und alte Traditionen haben bei den Menschen rund um die Plitvicer Seen einen hohen Stellenwert. Im Gebiet Lika lebten die Bewohner in niedrigen mit Roggenstroh oder Schindeln bedeckten Holzhütten. In den Wintermonaten, wenn alle landwirtschaftlichen Arbeiten erledigt waren, stand das gesellige Beisammensein an erster Stelle. An den Trachten ist die regionale Zugehörigkeit zu erkennen und der Reigentanz gehört auch heute noch zur Volkskultur. Viele Legenden ranken sich um die Plitvicer Seen. In der Legende von der "Schwarzen Königin" wird erzählt, dass die Menschen sie während einer Trockenzeit um Wasser gebeten haben. Daraufhin soll sowohl der "Proscansko jezero" (Erflehter See) wie auch alle anderen Seen entstanden sein.

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