Anjars Ursprünge als antike Siedlung

Bereits in der Antike gab es im Siedlungsgebiet von Anjar eine Festung mit dem Namen Gerrha. Sie wurde im frühen 8. Jahrhundert von al-Walid I., dem sechste Kalif der Umayyaden, als Palaststadt gegründet. Die frühislamische Siedlung war von einer Stadtmauer mit vier Stadttoren und über 40 Wachtürmen umgeben, die durch zwei Hauptstraßen verbunden wurden. Es gab jeweils im Norden und Süden einen großen Palast, dazwischen befand sich eine Moschee. Die Straßen der prachtvollen Stadt wurden von Kolonnaden gesäumt. Gerrha war exakt viereckig angelegt und verfügte über ein Bewässerungs- und Abwassersystem. Ihre zentrale Lage machte Gerrha in ihrer Blütezeit zu einer wichtigen Handelsstadt. 744 soll es zwischen den Kalifen Marwan II. und Ibrahim vor ihren Toren zu einem Kampf gekommen sein, in dessen Folge die Stadt verlassen wurde und langsam zerfiel.

Anjar - Weltkulturerbe der UNESCO

1934 begannen die Ausgrabungen der antiken Siedlung. Die Ruinen von Anjar haben eine große Bedeutung für das Land. Sie sind die einzigen archäologischen Überreste Libanons aus der antiken Epoche, abgesehen von einer Moschee in Beekaa. Seit 1984 gehören Sie zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die archäologische Stätte kann durch das Nordtor betreten werden. Hier kann man die Überreste einer öffentlichen Badeanstalt bestaunen. Die interessantesten Bauten, wie der südliche Palast, die Moschee und ein Wohnviertel, befinden sich allerdings im Süden der Anlage. Man erreicht diesen Teil über die Hauptstraße, die von teilweise rekonstruierten Läden gesäumt wird. Überall in der Stadt findet man kunstvolle Mosaikbögen, die mit Pflanzen und Tieren verziert sind.

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Anjar und seine heutigen Einwohner

In Anjar leben fast ausschließlich Armenier. Die ersten Bewohner kamen 1939 vom türkischen Berg Musa Dagh, wohin sie 1915 während des Völkermords an den Armeniern durch die Regierung des damaligen Osmanischen Reiches geflohen waren. Mit Unterstützung der französischen Kolonialmacht siedelten sie sich in Anjar an und gründeten sechs Ortsteile, die nach den Dörfern des Musa Dagh benannt wurden: Bitias, Haji Hababli, Kabusia, Khodr Bek, Vakif und Yoghun Oluk. Die Einwohner sprechen einen westarmenischen Dialekt und gehören mehrheitlich der Armenischen Apostolischen Kirche an.

Ruinen von Baalbek

Etwa 50 Kilometer nordöstlich von Anjar befinden sich die Ruinen von Baalbek. Die Tempelanlagen von Baalbek ist eines der besten und eindrucksvollsten Beispiele für römische Architektur im Nahen Osten. Die Anlage wurde größtenteils im 2. und 3. Jahrhundert errichtet. Zu den eindrucksvollsten Bauten gehören das Jupiterheiligtum, der Bacchustempel, der Pseudoperipteros und der Rundtempel sowie der Merkurtempel. Die größten bekannten Steinblöcke der Antike sind in den Ruinen von Baalbek zu finden. 1898 veranlasste der deutsche Kaiser Wilhelm II. die Ausgrabung der Tempelanlagen, nachdem er bei einem Besuch einige Teile der zum Teil als Festung genutzten Anlage gesehen hatte. Seit 1984 gehört die Tempelanlage zum Weltkulturerbe der UNESCO.

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