Shkoder - eine 2400 Jahre alte albanische Geschichte

Im Norden Albaniens, zwischen den Flüssen Drin, Buna und Kir und dem Skutarisee, liegt sie, eine der ältesten Städte Albaniens - Shkoder. Shkoder ist mit eines der wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Zentren Albaniens. Die 2400 Jahre alte Stadt in Nordalbanien ist aber auch das Zentrum des Katholizismus des Landes und die Einwohner der alten Stadt leben täglich dem Rest der Welt eindrucksvoll vor, dass ein friedliches und respektvolles Zusammenleben verschiedener Religionen möglich ist. Shkoder ist die historisch älteste Stadt Albaniens. Sie wurde das erste Mal im 4. Jahrhundert vor Christus erwähnt. Lange Zeit war Shkoder für den Schutz der Handelswege der Flüsse Buna und Drin zuständig. Die gute Lage der Stadt ist bis heute von strategisch hoher Bedeutung, denn alle Handelsrouten ins Zentrum und in den Süden des Landes verlaufen entlang der Stadt. Diese besondere Position bescherte der Stadt in der Vergangenheit oft Reichtum, machte sie allerdings auch zum Mittelpunkt der Konflikte konkurrierender Mächte. Einst die Hauptstadt von Illyrien, wurde die Stadt zunächst von den Römern und später von den Türken eingenommen. Erst nach dem ersten Balkankrieg im Jahr 1912 wurde Shkoder ein Teil Albaniens. Bis zum Aufstieg der neuen Hauptstadt, Tirana, war Shkoder die wichtigste Stadt Albaniens. Die starken Beziehungen der vielen katholischen Einwohner der Stadt zu Österreich und Italien waren der Entwicklung der Stadt sehr förderlich. Schulen wurden von Mönchen eröffnet und die erste Zeitung des Landes wurde in Shkoder publiziert. Heute ist die Stadt nach wie vor das traditionelle Marktzentrum für das nordalbanische Berggebiet, in dem Getreide, Tabak, Kartoffeln, Obst und Trauben angebaut werden. Zu den Produkten von Shkoder gehören Textilien aus Baumwolle und Seide, Kupferdrahtprodukte und verarbeitete Lebensmittel.

Die Legende von Shkoder: Festung Rozafa

Hoch oben, am südlichen Rand der Stadt, liegt die Festung Rozafa. Die Burg ist eines der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Eine Legende erzählt, dass drei Brüder zusammen die Festung errichten wollten. Jede Nacht jedoch stürzten die Mauern, die sie tagsüber so mühselig errichtet hatten, wieder ein. Da gab ihnen ein alter Mann einen Rat. Eine Frau müsse eingemauert werden, nur so könnten sie die Mauern fertig bauen und sie würden auf ewig halten. Die drei Brüder beratschlagten und kamen zu dem Schluss, dass sie eine ihrer Ehefrauen opfern wollten, und zwar jene, die ihnen am nächsten Tag als erste das Mittagsmahl bringen würde. Doch die beiden ältesten Brüder hielten sich nicht an die Abmachung und warnten ihre Ehefrauen. So kam es, dass nur die junge Rozafa, die Frau des jüngsten Bruders als einzige Frau an der Baustelle der Festung erschien. Tapfer nahm Rozafa ihr Schicksal an, jedoch unter einer Bedingung: sie bat die Brüder darum, dass eine Brust, ein Arm und ein Bein nicht mit eingemauert werden sollte, damit sie weiterhin ihrem kleinen Kind die Brust geben, es mit der Hand streicheln und mit dem Bein die Wiege des Säuglings schaukeln konnte. Die meisten Gebäude der Burg wurden im Laufe der Zeit zerstört, doch die Mauer steht nach wie vor in Shkoder - solide und unzerstörbar.

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Die Sehenswürdigkeiten der Stadt Shkoder

Neben der Burg Rozafa ist die Bleimoschee in Shkoder ein wichtiges historisches Bauwerk. Den Namen verdankt die in 1773 im osmanischen Stil erbaute Moschee ihren wunderschönen Bleikuppeln, die auch in kleinerer Form dem Umgang des Hofes und die Apsis schmücken. Der mit Umgang und kleinen Kuppeln gestaltete Hof ist in seiner Art einzigartig in Albanien. Die Bauweise der Moschee wirkt sehr symmetrisch. Der Grund dafür ist, dass alle für den Bau verwendeten Steine die exakt gleiche Größe haben. Nachdem die Kathedrale der Burg nach der Eroberung der Osmanen in eine Moschee umgewandelt wurde, war Shkoder lange Jahre ohne ein katholisches Gotteshaus. Gottesdienste fanden auf dem Friedhof der Stadt statt. In 1851 genehmigte der damalige Sultan den Bau einer neuen Kathedrale, der Stephanskathedrale, die dem heiligen Stephanus gewidmet wurde. Sieben Jahre später begannen die Bauarbeiten. Die Stephanskathedrale galt bei Vollendung als die größte Kirche des Balkans. Die wunderschöne Kirche mit dem bezaubernden, 50 Meter hohen Glockenturm ist eine der schönsten Sehenswürdigkeiten der Stadt Shkoder. Von Shkoder aus hat man außerdem einen herrlichen Blick auf die umliegenden albanischen Alpen. Hier beginnt auch einer der bei Bergwanderern beliebten Wanderrouten, die von Shkoder über Kruja, einer Kleinstadt mit einer imponierenden Festung, bis nach Tirana führen.

Shkodra See - Albanien Sehenswürdigkeiten
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Shkoder in malerischer Umgebung

Die albanischen Alpen oder das Prokletije - die "verwunschenen Berge" - ist ein Gebirgsmassiv in Nordalbanien und dem Kosovo. Durch die tief eingeschnittenen Täler ist das Gebirgsmassiv in einzelne Gebirgsstöcke aufgeteilt. Die Vegetation ist atemberaubend schön und eine der reichhaltigsten der Balkanhalbinsel. Hier, am Fuße der Berge findet man auch den Koman-Stausee. Der Stausee ist ein sehenswerter Geheimtipp, denn die schroffen Felsen zu beiden Seiten des Sees erinnern an die herrlichen Fjorde Norwegens. Das blaue bis türkisfarbene Wasser der Drin, die für den See auf einer Fläche von 12 Quadratkilometern gestaut wurde, ist bis zu 96 Meter tief und klar. Im Süden Albaniens liegt der Bergsee Syri i Kaltër, eine Karstquelle am Westhang des Mali i Gjerë. Je nach Sonneneinstrahlung wechselndes, kristallklares, türkisfarbenes bis dunkelblaues Wasser inmitten beeindruckender, üppiger Vegetation gab dem nur 12 Grad warmen Bergsee, der von einer unterirdischen, 50 Meter tiefen Quelle gespeist wird, den Namen - das "Blaue Auge". Der Nationalpark Llogara - ebenfalls im Süden - erstreckt sich auf einer Höhe zwischen 470 und 2018 Meter über Adria auf einer Fläche von 1010 Hektar. Der Nationalpark schützt den wunderschönen, ursprünglichen Bergwald, welcher sich hauptsächlich aus Eschen, Tannen, Schwarzkiefern und imposanten Schlangenhautkiefern zusammensetzt.

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