Musandam – Arabisches Fjordland und spektakuläre Bergwelt
Musandam – das klingt nach geheimnisvollem Orient. Bei vielen Urlaubern gilt der Oman, zu dem Musandam gehört, noch immer als Geheimtipp. Der einsame Winkel hat einiges zu bieten, die spektakuläre Landschaft gehört zu den schönsten der ganzen Arabischen Halbinsel. Die schroffen Felsen des mächtigen Hajar-Gebirges stürzen sich hier in die blauen Gewässer des Arabischen Golfs. Eine Jeep-Tour hinauf auf den Jebel Harim ist Abenteuer pur. Tief eingeschnittene Buchten, oft nur mit dem Boot zugänglich, erinnern an das nordische Fjordland und eine Fahrt mit einer Dhau in diesen Fjorden gehört mit zu den schönsten Reiseerlebnissen im Oman.
Musandam – Lage und Bedeutung
Die omanische Exklave Musandam liegt im Norden des Landes, an der Straße von Hormus, die den Persischen oder Arabischen Golf mit dem Golf von Oman verbindet. Auf einem Gebiet von knapp 100 Kilometern trennen die Vereinigten Arabischen Emirate Musandam vom Rest Omans. Durch diese strategisch günstige Lage Musandams liegen Verantwortung und Kontrolle über die wichtige Meerenge in den Händen des Omans. Immerhin ist die Straße von Hormus eine der verkehrsreichsten Schifffahrtsstraßen weltweit. Tagaein, tagaus fahren hier die Öltanker in beide Richtungen. Mit 1.800 Quadratkilometern ist Musandam gerade mal halb so groß wie Mallorca, etwa 30.000 Menschen leben hier. Durch ihre Abgeschiedenheit war die Region bis ins 19. Jahrhundert kaum von Bedeutung. Erst ab den 1970ern wurde die Entwicklung Musandams vorangetrieben, Infrastrukturen verbessert, Landwirtschaft und Fischerei gefördert. Das Zeitalter der Telekommunikation hielt 1980 Einzug, bis dahin gab es weder Radio, noch Fernsehen oder Telefon. Eines gibt es in Musandam noch immer nicht: Trubel, Hektik, Touristenmassen. Lebhaft wird es höchstens, wenn Fischmarkt ist und die Fischer ihren frischen Fang lautstark anpreisen und geschäftig die Preise verhandeln. Der Tourismus auf Musandam ist noch relativ jung, denn erst seit 1992 darf man die Halbinsel bereisen, davor war sie militärisches Sperrgebiet.
Musandam – Leben, Menschen, Besonderheiten
Alles ist immer noch recht traditionell in Musandam, die Menschen leben von Fischfang, Landwirtschaft und Handwerk. So wird hier noch die Jirz hergestellt, die es nur in Musandam gibt. Die Axt ist das Pendant zum omanischen Khanjar, dem Krummdolch, der auch das Wappen des Landes ziert. Die Jirz ist eine Waffe mit einer sehr alten Tradition, man kannte sie bereits in der Bronzezeit. Sie hat einen etwa einen Meter langen Stiel, der ebenso wie die Klinge mit Schnitzereien und Gravuren verziert wird. Eine weitere Besonderheit der Halbinsel sind Familien, die nach wie vor nicht sesshaft sind. Je nach Jahreszeit leben sie an der Küste oder in den Bergen. Interessant ist auch, dass nur auf der Halbinsel Musandam, Kumzari gesprochen wird, eine Sprache, die zur Familie der iranischen Sprachen gehört. Auf der gesamten Arabischen Halbinsel wird dagegen arabisch gesprochen.
Musandam und seine Bergwelt
Geprägt wird die Halbinsel Musandam vom Hajar-Gebirge, dessen gewaltige Ausläufer bis ans Meer reichen. Die höchste Erhebung ist der Jebel Harim mit 2.087 Metern. Man nennt ihn auch den Berg der Frauen. Denn diese suchten in den Höhlen Schutz vor den Piraten, während ihre Männer auf Fischfang oder als Händler unterwegs waren. Immerhin war die Küste des Oman als Piratenküste berüchtigt. Heute dagegen kann man die spektakulären Berglandschaften Musandams bei einer Jeeptour auf den Jebel Harim genießen. Schotterpisten, Haarnadelkurven, links und rechts tiefe Schluchten, verborgene Täler und bizarre Felswände sind unglaublich reizvoll, nicht nur für begeisterte Fotografen. 1981 wurde diese Straße zunächst nur für das Militär gebaut. Davor war der Esel das einzige "Verkehrsmittel" auf Musandam. Ein Stopp auf dem Say-Plateau bietet einen atemberaubenden Blick ins Tal mit winzigen landwirtschaftlich bebauten Terrassen, die man dem Gestein in mühseliger Handarbeit abgetrotzt hat. Mit ein wenig Glück findet man auch ein Bait al Qafl, alte Natursteinhäuser, die es nur auf Musandam gibt. Hier lagerten die Menschen früher ihre Vorräte ein, wenn sie hinunter zur Küste Musandams wanderten.
Musandam – Khasab
Wer nach Musandam kommt, wird sich zunächst einmal in Khasab umsehen. Der Name bedeutet übersetzt „Der abgelegenste Erzeuger“. Denn hier liegt der fruchtbarste Bereich Musandams. Khasab ist ein wichtiges und gleichzeitig das abgelegenste Dattelanbaugebiet des Omans. Die Sehenswürdigkeiten in Khasab sind relativ schnell erkundet. Interessant ist lediglich das alte Fort. Es stammt aus dem 17. Jahrhundert und wurde von den Portugiesen auf den Ruinen einer alten Festung erbaut. Benutzt wurde es zur Verteidigung der wichtigen Straße von Hormus, damals noch Bestandteil der „Piratenküste“. Später wurde es der Sitz des Wali, des Provinzgouverneurs von Musandam, danach wurde ein Gefängnis darin untergebracht. Etwas ungewöhnlich ist der große runde Turm in der Mitte des Forts. Er diente als letzte Zuflucht, wenn Feinde die Mauern der Festung erstürmten. In den Jahren 1990 und 2007 wurde die Befestigungsanlage renoviert. Im Turm befindet sich heute ein Museum. Auch die Wohnanlagen hat man wiederhergestellt und traditionell im alten Stil eingerichtet. Im Hof und an den Außenmauern kann man die typischen alten Fischerboote sehen.
Musandam – arabisches Fjordland
Das Highlight Musandams ist das arabische Fjordland. Mit einer Dhau, dem traditionellen omanischen Holzboot, fährt man auf dem schönsten Fjord Musandams, dem 17 Kilometer langen Khor Shimm. Hier gewinnt man einen Einblick in die Erdgeschichte. Die Felsen entlang der Ufer waren einst Meeresboden. Denn hier stößt die arabische auf die eurasische Kontinentalplatte und schiebt sich unter diese, etwa 2 cm pro Jahr. Die Verwerfungen und Faltungen des Gesteins sind heute sehr schön zu sehen, im Zickzack- oder Wellenmuster und in Farbschattierungen von braun, grau, rot und ocker. Einige einsame kleine Fischerdörfer säumen die Ufer des Fjords. Von den drei Inseln im Fjord ist Telegraph Island die bekannteste. Hier verlegten die Briten 1864 das erste Unterwasser-Telegraphenkabel von Indien bis nach Basra im Irak. Zehn Jahre dauerten die Arbeiten, doch bereits nach fünf Jahren wurde die Insel wieder verlassen, die Einsamkeit dort war für die stationierten Engländer unerträglich. Die Ruinen sind noch heute zu sehen. Oft wird bei Telegraph Island auch ein Badestopp eingelegt, bei dem man sich herrlich erfrischen kann. Danach gibt es omanischen Kaffee und frische Datteln. Und wer Glück hat, bekommt während der Tour durch den schönsten Fjord Musandams auch den einen oder anderen Delphin zu sehen.
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Absolute Verlässigkeit, auch aller Partner vor Ort. Top-Guides mit vielen sehr interessanten Beiträgen über Land, Kultur und Menschen. Viele unterschiedlichste Highlights in einer breiten Vielfalt.
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Herzlichen Dank den beiden!!