Allgemeines zur Basilika Santa Maria Novella

Die gotische Basilika Santa Maria Novella befindet sich im Stadtzentrum von Florenz, gegenüber dem Hauptbahnhof, der ebenfalls den Namen Santa Maria Novella trägt. Zugänglich ist sie von der etwas weiter südlich gelegenen Piazza Santa Maria Novella, der sie ihre Südfront zuwendet. Mit ihrem gewaltigen Innenraum, ihrer prächtig verzierten Renaissance-Fassade und einer Fülle bedeutender Kunstwerke gehört die Basilika Santa Maria Novella zu den am häufigsten besuchten Sehenswürdigkeiten der Stadt Florenz.

Geschichte und Architektur der Basilika Santa Maria Novella

Wo wir heute die Basilika Santa Maria Novella vorfinden, stand vom 10. Jahrhundert bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts ein Andachtsraum der Dominikaner von Santa Maria delle Vigne. Zwei Dominikanermönche waren es auch, die den Bau entwarfen: Fra Sisto da Firenze und Fra Ristoro da Campi. Etwa 100 Jahre dauerte die Errichtung von Santa Maria Novella, doch erst 1919 erhielt die Basilika von Papst Benedikt XV. den Titel Basilica minor. - Der Bau ist dreischiffig angelegt, in Form eines lateinischen Kreuzes. Der weite Innenraum des 100 m langen Hauptschiffes präsentiert sich in der typisch italienischen Ausprägung des gotischen Baustils: Spitzbögen und Kreuzrippengewölbe sind deutlich zu erkennen, aber auch hohe Rundbögen, die die Seitenschiffe vom Mittelschiff trennen. Hierbei dominiert das mächtige Mittelschiff über die Raumwirkung der Seitenschiffe, so dass - trotz der Dreischiffigkeit - der Eindruck einer einheitlichen geräumigen Halle entsteht. - Bemerkenswert ist die Marmorfassade der Südfront der Basilika Santa Maria Novella - in den Farben Weiß und Grün -, die den Besucher, der sich der Basilika nähert, sofort in ihren Bann zieht. Sie ist das Werk des Künstlers Leon Battista Alberti, der sie in den Jahren 1456-1470 gestaltete. Regelmäßige Formen, wie sie für die Renaissance typisch waren, bestimmen die Musterung: Kreise, Rundbögen, Rechtecke, Quadrate. Wunderbar fein gearbeitet und verziert sind die beiden Seitenvoluten. Die Ornamente des Portals der Basilika Santa Maria Novella erinnern an die der Pazzi-Kapelle, die von Filippo Brunelleschi im gleichen Stil ausgeschmückt wurde. Erwähnenswert ist noch die Nord-Süd-Ausrichtung der Basilika Santa Maria Novella - der Turm befindet sich an der Nordseite -, welche zur damaligen Zeit eine Besonderheit darstellte: Der Grundriß gotischer Kathedralen zeigte meist ein "Westwerk" mit den Türmen, sowie die nach Osten ausgerichtete Apsis.

  • Fassade der Santa Maria Novella
    Fassade der Santa Maria Novella
  • Piazza Santa Maria Novella
    Piazza Santa Maria Novella

Das Kloster der Basilika Santa Maria Novella und die "Spanische Kapelle"

Mehrere Kapellen zweigen von den beiden Seitenschiffen der Basilika Santa Maria Novella ab. Sie tragen die Namen vornehmer Florentiner Familien, wie Tornabuoni, Rucellai und Strozzi. Die Spanische Kapelle befindet sich jedoch in einem anderen Gebäudekomplex der Santa Maria Novella, und zwar in der großzügigen Klosteranlage mit ihren beiden Kreuzgängen und dem Kapitelsaal, der den Namen Spanische Kapelle trägt. Diese Kapelle, die zwischen dem Kirchenschiff der Basilika Santa Maria Novella und dem äußeren Kreuzgang liegt, wurde um das Jahr 1365 von dem Maler Andrea da Firenze mit einer Reihe hochbedeutsamer Fresken ausgestaltet. Allgemeines Thema der Fresken ist eine allegorische Darstellung der Kirche anhand von Szenen aus dem Leben des Hl. Thomas von Aquin. Besonders beachtenswert ist das großformatige Fresko der rechten Wand: Es stellt das Motiv der Streitenden und der Triumphierenden Kirche dar. Auf diesem Fresko fällt ein Kirchengebäude ins Auge, das dem Florentiner Dom sehr ähnlich ist. Jedoch handelt es sich weder um den Dom in seiner damals geplanten noch in der später fertiggestellten Gestalt, sondern vielmehr um eine visionäre Vorausahnung des späteren Gebäudes: Der Künstler war Mitglied der Dombaukommission und von daher mit den Plänen durchaus vertraut. - Im unteren Bildbereich sehen wir kirchliche und weltliche Würdenträger, im Zentrum der Darstellung den Kaiser, den Papst und einen Kardinal - die "streitende" Kirche. Doch über allem thront die triumphierende Kirche: Jesus Christus und die Himmlischen Heerschaaren.

  • Architektonische Details der Santa Maria Novella
    Architektonische Details der Santa Maria Novella
  • Santa Maria Novella
    Santa Maria Novella

Kunstwerke in der Basilika Santa Maria Novella

Eine immense Fülle an Kunstwerken beherbergt die Basilika Santa Maria Novella, und zahlreiche der zur damaligen Zeit bedeutendsten Künstler beteiligten sich an der Gestaltung des Innenraums der Santa Maria Novella mit Fresken, Gemälden und Statuen. Hier mögen einige Hinweise auf die wichtigsten Kunstwerke genügen: Im linken Seitenschiff der Basilika Santa Maria Novella befindet sich nach ca. 50 m eine der bedeutendsten Fresken der Kunstgeschichte: die Dreifaltigkeit des toskanischen Künstlers Masaccio, ein Werk aus den Jahren 1425-1428, in dem erstmals in der Malerei die Perspektive korrekt angewandt wird. - Die Fresken des Hauptchores der Basilika Santa Maria Novella gelten als das Hauptwerk des Florentiner Künstlers Domenico Ghirlandaio. Von 1485 bis 1490 schuf er hier, in der sog. "Cappella Tornabuoni", einen Freskenzyklus, der Szenen aus dem Leben der Jungfrau Maria und Johannes des Täufers zeigt. Laut Auftrag hatte der Künstler diese Fresken - neben der Darstellung des eigentlichen Themas - mit "Figuren, Gebäuden, Kapellen, Hügeln, Ebenen, Felsen, Kostümen, Vögeln und Tieren" zu verzieren. Das neben Masaccios Dreifaltigkeit wohl bedeutendste Fresko der Basilika Santa Maria Novella ist die Geburt Mariä Ghirlandaios, die auf einer Geschichte aus einer apokryphen Schrift basiert: Demnach soll Maria, ebenso wie ihr späterer Sohn - nach langer kinderloser Ehe ihrer Eltern - ohne deren körperliche Vereinigung empfangen worden sein. Die Figuren des Gemäldes sind nach Art vornehmer Florentiner gekleidet, die Dame im kostbaren Brokatgewand (Besucherinnen der Wöchnerin, Bildmitte unten) ist die Tochter des Auftraggebers Tornabuoni, nach dem diese Kapelle der Basilika Santa Maria Novella benannt ist. - Durch eine unglückliche Restaurierungsaktion in den 1960er Jahren wäre dieses Meisterwerk Ghirlandaios fast verdorben worden; erst 1991 gelang die endgültige Rettung. Weitere bedeutende Kunstwerke der Basilika Santa Maria Novella sind vor allem das Kruzifix des Giotto di Bondone (ca. 1300), die Madonna von Duccio di Buoninsegna in der Ruccellai-Kapelle, die Fresken des Filippino Lippi in der Strozzi-Kapelle, sowie die Fresken des Paolo Uccello, die sich wiederum im Kloster - seitwärts der Basilika Santa Maria Novella - befinden.

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  • Piazza Santa Maria Novella
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  • Architektonische Details der Santa Maria Novella
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  • Fassade der Santa Maria Novella
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  • Piazza Santa Maria Novella
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  • Santa Maria Novella
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