Die Makgadikgadi Salzpfannen - Garten Eden und Salzwüste

Im Nordwesten von Botswana liegen die Makgadikgadi Salzpfannen, die zu den drei größten Salzwüsten der Erde gehören. Die Makgadikgadi Salzpfannen bilden das nördliche Ende der riesigen Kalahari-Wüste. Sie dehnen sich über eine Fläche von insgesamt 8200 km² aus und entstanden vor viertausend Jahren, als ein Binnensee austrocknete. Makgadikgadi bedeutet „ausgedehntes lebloses Land“ – und in den Trockenzeiten entspricht die Landschaft diesem Namen. Ganz anders sieht es jährlich nach den heftigen Regenzeiten aus. Aus den Makgadikgadi Salzpfannen werden lebensspendende Seen, und aus dem salzigen und trockenen Wüstenboden werden fruchtbare Weiden. Die Makgadikgadi Salzpfannen werden zum Garten Eden.

Die Regenzeit in den Makgadikgadi Salzpfannen

Im Westen der Makgadikgadi Salzpfannen liegen zwei große Nationalparks. Der südliche ist der Makgadikgadi-Pans-Nationalpark. Hier verläuft auch die Grenze zwischen den Savannen der Kalahari-Wüste und den Makgadikgadi Salzpfannen. In Norden des Parks verläuft eine Asphalt-Straße. Sie ist die wichtigste Verbindungsstraße zwischen Maun im Westen und der fernen Großstadt Francistown im Osten. Diese Straße gilt als Grenze zwischen den beiden Nationalparks der Makgadikgadi Salzpfannen. Nördlich dieser Straße liegt der Nxai-Pan-Nationalpark. In beiden Nationalparks leben die „Big Five“ – Elefanten, Spitzmaulnashörner, Büffel, Löwen und Leoparden. Herden von Zebras, Giraffen und Gazellen ziehen durch die Savanne. Während sich in den Trockenzeiten die Tiere zurückziehen, wird der Park bei Regenzeit zu einem Knotenpunkt der afrikanischen Fauna. Die leeren Täler wachsen zu den Flüssen Nata, Tutume, Semowane und Mosete an, und die Makgadikgadi Salzpfannen werden zu riesigen Seen oder zu feuchten Flächen mit vielen Wasserlöchern. Die ganze Gegend der Makgadikgadi Salzpfannen verwandelt sich zu einem fruchtbaren Paradies. Herden mit Büffeln wandern dann Richtung Wasser, genau wie Elefantenfamilien mit ihrem Nachwuchs und ihren willensstarken Anführern. Löwen, Leoparden und Geparden sind ihnen auf den Fersen. Die Raubtiere behalten aber auch die unzähligen Gazellen und Zebras hungrig im Auge. Schakale, Hyänen und Wildhunde übernehmen am Ende die Aufräumarbeiten. Die besten Möglichkeiten zur Tierbeobachtung hat man im Mai am Ende der Regenzeit, wenn die Straßen wieder befahrbar werden, aber noch genug Wasser in den Seen und Wasserlöchern ist. Mit der aufkommenden Trockenheit verschwinden die zahlreichen Tiere langsam wieder. Sie kehren in die Weiten der Gras-Savannen im Süden und in andere Nationalparks am Okavango-Delta zurück.

  • Elefanten im Nxai-Pan-Nationalpark
    Elefanten im Nxai-Pan-Nationalpark
  • Nxai-Pan-Nationalpark
    Nxai-Pan-Nationalpark

Makgadikgadi Salzpfannen – ein Vogelparadies

Auch während der Trockenzeit leben Tiere in den Makgadikgadi Salzpfannen. Schlangen und Echsen verstecken sich unter den Steinen, und verschiedene Schildkröten-Arten fühlen sich hier wohl. Auch viele Vogelarten bevölkern das ganze Jahr über die Weiten. In den Makgadikgadi Salzpfannen laufen eifrige Sträuße über die Steine, und zahlreiche bunte Fahlregenpfeifer flattern durch die Luft. Diese Vogelarten finden in der Erde immer genug Insekten und Kleintier zum Überleben. Wenn der Regen kommt, erreichen jedoch auch ganze Schwärme anderer Vogelarten die Makgadikgadi Salzpfannen. Flamingos waten dann durch die Wasserlöcher. Sie brüten an den Ufern, genau wie die Rosa-Pelikane, Enten und Gänse. Zugvögel machen hier Station, und die Luft und die Hügel am Rande der Seen sind voller Leben. 

Mysteriöse Insel und prachtvolle Bäume

Im Süden erhebt sich wie aus dem Nichts aus den Weiten der Makgadikgadi Salzpfannen eine Felseninsel, die Lekhubu-Island oder auch Kubu-Island genannt wird. Kubu bedeutet Flusspferd, Lekhubu Felsen. Die Felsen steigen zwanzig Meter steil empor, das Geröll der ca. ein Kilometer langen Wüsteninsel der Makgadikgadi Salzpfannen ist mächtig. Die ganze Landschaft würde in ihrer Mystik an den Mars erinnern, wenn nicht kleine Büsche und hier und da auch mächtige Affenbrotbäume als grüne Schattenspender wachsen würden. Affenbrotbäume, die in Botswana Baobabs genannt werden, gehören zu den Lieblingsspeisen der Elefanten und zu den wichtigsten Pflanzen der Makgadikgadi Salzpfannen. Sie können gigantische Ausmaße erreichen. Sie haben kaum Blätter, tragen aber saftige Früchte. Dr. David Livingstone, der im 19. Jahrhundert die Makgadikgadi Salzpfannen durchquerte, nutzte den „Chapman’s Tree“, einen gigantischen Affenbrotbaum am Rande der Makgadikgadi Salzpfannen, als Orientierungspunkt. Der tausend Jahre alte „Chapman‘ Tree“ galt viele Jahrzehnte als der größte Baum Afrikas und als die wichtigste Landmarke in Botswana. Anfang 2016 fiel der Baum leider um. Die Regierung von Botswana arbeitet seitdem daran, dieses Wahrzeichen der Makgadikgadi Salzpfannen in irgendeiner Form zu retten. Auch die Affenbrotbäume der Kubu-Island sind alt und äußerst beeindruckend. Einige der Bäume können sogar auf alten Zeichnungen wiedererkannt werden, die Entdeckungsreisende im 19. Jahrhundert anfertigten.&nb

  • Baobabs
    Baobabs
  • Kubu-Island
    Kubu-Island

Spuren der Menschheit in den Makgadikgadi Salzpfannen

Auf Kubu-Island in den Makgadikgadi Salzpfannen gibt es einige runde Steinwälle, die ein unbekanntes Volk vor mehreren Hundert Jahren errichtet hat. Suchende können dort immer noch Steinzeit-Werkzeuge finden, und Archäologen gehen davon aus, dass die Kubu-Island einmal Teil eines großen Reichs war. Die Kubu-Island wurde deshalb von Botswana zum Nationaldenkmal ernannt. Kuba-Island ist für Touristen frei zugänglich, es gibt sogar gekennzeichnete Plätze zum Campen. Wenn die Sonne untergeht und die Insel in ein geheimnisvolles Licht taucht, herrscht hier eine ganz besondere Stimmung. Die Insel gilt bei der Urbevölkerung deshalb auch als Heiligtum. Früher wurden hier die Rituale abgehalten, die aus Jungen richtige Männer machten, und Buschmänner erlegten hier keine Tiere, obwohl sie direkt vor ihnen standen. Der Platz galt als zu heilig, um zu töten. Außer den Mauern auf Kubu-Island haben Archäologen in den Makgadikgadi Salzpfannen keine Spuren der Menschheit gefunden. Die Makgadikgadi Salzpfannen sind unbewohnt – und waren es offenbar schon immer. Das bekannteste Volk nahe der Makgadikgadi Salzpfannen sind die San. Man geht davon aus, dass heute noch ca. 50.000 San in Botswana leben. Die San stießen auf Probleme, als nahe der Makgadikgadi Salzpfannen Diamanten gefunden wurden und ein Staudamm angelegt wurde. Seit 2006 dürfen sie ihr eigenes Land nahe der Makgadikgadi Salzpfannen wieder besiedeln und auch dort jagen. San leben in kleinen Gruppen zusammen. Sie jagen mit Giftpfeilen, teilen ihre Jagdbeute und können zu Fuß bei ihren Jagden bis zu 4000 Kilometer zurücklegen. Sie betreiben keinen Handel, und sie sind bis heute tief mit ihren Mythen verwurzelt.

  • Landschaft in der Makgadikgadi Salzpfanne
    Landschaft in der Makgadikgadi Salzpfanne
  • Nxai-Pan-Nationalpark
    Nxai-Pan-Nationalpark

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Galerie

  • Baobabs bei Sonnenuntergang
    Baobabs bei Sonnenuntergang
  • Baobabs
    Baobabs
  • Blick auf einen Salzsee
    Blick auf einen Salzsee
  • Elefanten im Nxai-Pan-Nationalpark
    Elefanten im Nxai-Pan-Nationalpark
  • Kubu-Island
    Kubu-Island
  • Landschaft in der Makgadikgadi Salzpfanne
    Landschaft in der Makgadikgadi Salzpfanne
  • Nxai-Pan-Nationalpark
    Nxai-Pan-Nationalpark
  • Nxai-Pan-Nationalpark
    Nxai-Pan-Nationalpark
  • Zebras in der Makgadikgadi Salzpfanne
    Zebras in der Makgadikgadi Salzpfanne

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