Felsenkirche in Helsinki
Die Temppeliaukio Kirche in Finnlands Hauptstadt Helsinki steht nicht ohne Grund im italienischen Buch der Weltbauwerke „I cento monumenti“. In Granitfelsen aus der Eiszeit eingearbeitet zeigt die Felsenkirche die nähe der Finnen zu Natur und Religion. Doch ursprünglich war ein großer Teil der Menschen in Helsinki gegen den Bau. Das erste Graffiti Finnlands wurde an den heutigen Mauern der Kirche verewigt. Dieses monumentale Bauwerk des späten Expressionismus ist nicht nur für Gläubige interessant. Die beeindruckende und geheimnisvolle Atmosphäre sowie die Beleuchtung und der Blick auf die Jahrtausende alten bunt schimmernden Granitfelsen ziehen in den Bann. Konzerte finden hier regelmäßig statt und sind weltweit beliebt. Architektur, Natur, Musik und Kunst treffen auf Religion und Mystik!
Temppeliaukio Kirche und ihre Entstehung
Bereits im Jahre 1932 startete die Stadt einen Architekturwettbewerb, der der Gemeinde Etu-Töölö eine eigne Kirche bescheren sollte. Die Ergebnisse waren unbefriedigend und so wurde der Wettbewerb 1936 erneut ausgeschrieben. Der Vorschlag von Professor Johan Sigfrid Sirén konnte wegen der Kriege jedoch nicht umgesetzt werden. So gab es nach Kriegsende einen dritten Anlauf. Gewinner waren die Brüder und Architekten Timo und Tuomo Suamalainen. Ihr Vorschlag, den Felsen so weit wie möglich intakt zu lassen und die Gemeindegebäude am Rande zu positionieren, sowie die Kirche direkt in den Felsen einzuarbeiten kam nicht bei allen Bürgern an. Mit einem Graffiti verschafften sie sich Gehör und sprühten elfmal das Wort Biafra an die Felssteine der heutigen Temppeliaukio Kirche. Die Fahne Biafra wird mit Unterernährung in Zusammenhang gebracht. Nach den Kriegen fanden viele den Bau einer Kirche unmoralisch, andere hatten Angst vor immensen Kosten und wieder anderen wäre eine gewöhnliche Kirche lieber gewesen als die Temppeliaukio Kirche. Am Ende kostete die gesamte Kirche Helsinki vier Millionen. Sie wurde 1969 fertiggestellt, allerdings noch unter dem Namen Taivallahti Kirche. Erst 1971 erhielt sie den heute bekannten Namen. Übrigens: Die felsbedeckte Landschaft am Rand von Fredrikinkatu wurde bereits 1906 als Fläche für den Kirchenbau vorgesehen.
Ein Kupferkreuz für die Felsenkirche in Helsinki
Während aus einem Blickwinkel gar keine Kirche erkennbar ist, wartet etwas versteckt ein einfacher betonierter Eingang in die Felsenkirche. Nur zwei Kupfer gearbeitete Kunstwerke stehen sich über Eck und ergeben ein plastisches Kreuz. Auf dem Weg nach unten wird es mystisch und geheimnisvoll. Zur Überraschung ist es in den felsigen Wänden der Temppeliaukio Kirche nicht dunkel. Licht strahlt aus der Höhe durch insgesamt 180 Fenster ringsherum auf den Boden aus poliertem Beton. Die Mitte des Daches bildet eine flach gewölbte Kuppel aus feiner Kupfertextur. Sie reflektiert das Licht aus Strahlern und Kerzen stimmungsvoll, sie schmiegt sich auch hervorragend an die rötliche, gräulich und fast lila schimmernden Granitfelsen, die die Gletscher vor Ewigkeiten zu dieser Augenweide schliffen. Die Wände aus Fels sind nicht gleich hoch, sie variieren in einer Höhe von fünf bis acht Metern. Der höchst Punkt ist 13 Meter bis zur Kuppelmitte von einem Durchmesser von 2 Metern. Bis zu 750 Gäste können hier den Klängen von Chor und Orchester, den Pfeifen der großen Orgel oder den Predigten und dem Gebet lauschen. Gemeindemitglieder der Felsenkirche können übrigens ohne Zuzahlung in der Felsenkirche von Helsinki heiraten, sich taufen lassen oder eine Beerdigung begehen.
Später Expressionismus und die Schönheit der Natur
Wohl jeder Geologe würde die heilige Halle der Felsenkirche als wahre Fundgrube und Gemälde der Natur bezeichnen. So gehen die Architekten Brüder Suomalainen auch mit dem Kunstwerk von Mutter Natur um. Es gibt weder Bilder noch Statuen oder Ornamente in der Temppeliaukio Kirche zu bewundern. Das Interieur ist ausdrucksstark und schlicht gehalten. Birkenholzbänke sind blau lackiert und lila bezogen. Im evangelischen Kirchenjahr ist die liturgische Farbe zur Vorbereitung auf hohe christliche Feste übrigens lila. Der schlichte Altar besteht aus einem Granitblock und ist mit Kupfer überzogen. Wie die 1975 nachträglich eingebaute Orgel wirken beide der felsigen Wand gegenüber sehr ehrfürchtig. Tatsächlich umhüllt die Architektur den Besucher mit Fülle. Und doch macht das viel Tageslicht und der großzügige Raum Platz für freie Gedanken. Ankommen! Ein Konzert mit dem Blick auf die Sterne durch die Fenster am Firmament mit dem Klang von guter Musik in den Ohren machen einen Besuch zu einem unvergessenen Erlebnis für die Sinne. Sogar anfassen und begreifen lässt sich die kühle Naturschönheit, die Felsenkirche in Helsinki, mit ihrer herzlichen Wärme. Die Haptik der schimmernden Granitfelsen, die so rau und doch so sanft geschliffen mit den Jahren fühlt sich vollkommen an.
Felsenkirche ohne Glocke
Die Temppeliaukio Kirche in Helsinki hat keine Glocken und doch darf Glockengeläut vernommen werden. Ein perfekt abgestimmter Klang von imposanten Glocken wird über Lautsprecher transportiert. Dieses göttliche und doch so weltliche Architekturmeisterwerk ist vom Hauptbahnhof in westlicher Richtung zu erreichen. Bis zu 50 000 Besucher lassen sich täglich in Helsinki von der Felsenkirche verzaubern. In der Nähe liegt noch der Friedhof Hietaniemi. Die grün bewachsenen Felsen der Außenhaut der Temppeliaukio Kirche sind von einem Gartenbauarchitekten arrangiert Fotografen finden hinter der Kirche einen interessanten Spot: Sie sehen eine Kirche, ohne sie zu sehen. Die Magie des Ortes ist aber bereits greifbar nahe.
Finnland: mehr als Wald und Seen
Finnland ist bekannt für seine schöne und raue Natur; seine Seen und Wälder, aber auch für seine gastfreundlichen Bewohner. Doch Finnland ist ebenfalls bekannt für seine moderne Architektur und für die Verbundenheit zum Ursprünglichen. Die Felsenkirche in Helsinki, übrigens auch oft Felsendom genannt, ist nicht nur ein Ausdruck des späten Expressionismus in Finnland sondern zeigt die Vielseitigkeit von Mensch und Natur in prächtiger Schönheit: zum Hören, Anfassen und Sehen. Sogar riechen kann man die reichhaltigen Mineralien der Steine, wenn man sich traut, mit allen Sinnen in der Temppeliaukio Kirche in Helsinki auf Erkundungstour zu gehen. Und das lohnt sich!
Was Gäste zu Finnland sagen
"Empfehlenswerte Rundreise"
"Fantastische Reise"
Es war eine tolle, sehr gut organisierte Reise, bei der unsere Reiseleiter Jafar uns sein Land nicht nur durch Fakten und Zahlen nah brachte sondern vor allem durch viele Anekdoten und Geschichten rund um Die Geschichte interessant machte. Geschmeckt hat es uns auch sehr gut!
Die einzige Änderung über die wir uns in unserer Gruppe einig waren und die wir vorschlagen würden, wäre, mit dem Ferganatal anzufangen, denn mit Samarkand kommt es nicht mehr mit und daher flacht die Reise ein bisschen ab. Die Zugfahrt war sehr schön, wir hätten aber kein Mittag- und Abendessen gebracht, ein Snack und ein richtiges Essen hätte gereicht.
Aber das ist Kritik die bei einer ansonsten fantastischen Reise nur marginal ist!
"Diese Reise war einfach nur großartig"
Von Anfang bis Ende war alles perfekt organisiert. Wir wurden bestens betreut und mit den Schönheiten des Landes und seinen sagenhaften Tempeln und Grabstätten bekannt gemacht, was wir unserem großartigen Reiseleiter Tarek zu verdanken haben.
"Eindrucksvolle Erlebnisse"
Ich kann diese Reise mit gutem Gewissen empfehlen !
"Ein Hauch von Exotik in Europa"
Wer noch einen Hauch von Exotik in Europa erleben will, sollte Balkanstaaten wie Albanien, Nordmazedonien, Kosovo und Montenego besuchen. Hier treffen verschiedene Religionen und Völker aufeinander. Dazu ganz viel Geschichte, da Venezianer, Osmanen, Italiener und Habsburger die Gegend maßgeblich mitgeprägt haben. Die kommunistische Zeit ist überall sichtbar und schlägt eine Brücke zum unbedingten Willen der Völker heute in einem modernen Europa ihren Platz zu finden.
"Sehr gerne wieder!"
Es war meine erste Reise mit SKR und bestimmt nicht die Letzte.
Sehr gerne wieder mit einem neuen Ziel.
"In jeder Hinsicht empfehlenswert!"
Sehr gut konzipierte Reise mit Raum für eigene Erkundungen.