Die venezianische Gondel – romantisches Wahrzeichen der Lagunenstadt
Die schmalen Boote mit ihrer charakteristischen Bogenform verkörpern wie keine andere Sehenswürdigkeit das romantische Bild Venedigs. Wer einmal die eindrucksvolle Hafenstadt im Nordosten Italiens besucht, sollte sich die Fahrt mit einer Gondel entlang der malerischen Kanäle auf keinen Fall entgehen lassen. Vom Canal Grande aus preisen die Gondolieri mit lautstarken „Gondola“-Rufen ihre Fahrten an. Auf Wunsch der Gäste stimmen die Gondolieri – charakteristisch in Strohhüten und Ringelhemden gekleidet – während des Ruderns auch gerne das ein oder andere stimmungsvolle Ständchen an.
Geschichte der venezianischen Gondel
Wann die ersten Gondeln durch Venedigs Kanäle gerudert sind, ist nicht genau überliefert. Die älteste Erwähnung führt bis ins Jahr 697 zurück. In diesem Jahr wurde die Wahl des ersten Dogen abgehalten – des Staatsoberhaupts der historischen Republiken Venedig und Genua. In einer Urkunde von 1094 fand das Wort „Gondola“ erneut Erwähnung. Mit der heutigen Gondel hatten die historischen Boote jedoch nicht viel gemeinsam. Sie sahen weit weniger elegant aus als heute. „Gondola“ wurde lange Zeit als Sammelbegriff für alle flach konstruierten Boote in der Lagunenstadt verwendet. Im 15. Jahrhundert fuhren kleine, mittig mit einem Tuch bespannte und an Bug und Heck mit Metall dekorierte Boote durch die Wasserstraßen. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts begannen die Boote schließlich, sich in die Richtung ihrer heutigen Form zu entwickeln. Sie wurden insgesamt länger und schmaler und Bug und Heck wuchsen in die Höhe. Außerdem wurden sogenannte „Felze“ auf den Booten montiert, beliebig abnehmbare Häuschen, die den Passagieren der Gondel Schutz vor der Witterung bieten sollten.
Kulturelle Bedeutung der venezianischen Gondel
Im 16. Jahrhundert entwickelte sich die Gondel zum meist genutzten Fortbewegungs- und Transportmittel auf Venedigs Kanälen. Rund 10.000 der schmalen Boote waren damals im Umlauf. Mit der Zeit wuchs sie zum Statussymbol für wohlhabende Venezianer an. Wer etwas auf sich hielt, schmückte seine Gondel mit Vergoldungen, bezog die Sitze mit Seide und Brokat und bemalte die Außenwände in bunten Farben. Um der stetig wachsenden Prunksucht seiner Bürger Einhalt zu gebieten, schrieb der Doge Girolamo Privli 1562 eine Einheitsfarbe für alle Gondeln vor. Von diesem Tag an bewegten sich die Gondeln in einem charakteristischen tiefschwarzen Lack über Venedigs Kanäle. An dieser Lackierung hat sich bis heute nichts geändert. Heute dienen die Gondeln weniger dem Transport von Gütern als vielmehr für Besuchern aus aller Welt, die sich tagtäglich durch die romantischen Kanäle rudern lassen. Es existieren heute noch etwa 500 aktive Gondeln in der Stadt. Einheimische Venezianer machen häufig von alternativen Fortbewegungsmitteln Gebrauch. Linien-Wasserbusse etwa - sogenannte Vaporetti - oder Motoscafi, venezianische Wassertaxen, dienen als beliebte und sichere öffentliche Verkehrsmittel. Darüber hinaus sollen in Venedig heute über einhundert weitere Bootstypen existieren.
Bauweise und Herstellung einer Gondel
Die Konstruktion der modernen Gondel, wie sie heute noch genutzt wird, wurde um 1882 vom Bootsbauer Domenico Tramontin erschaffen. Eine von ihm gefertigte Gondel kann im Palazzo Barbaro in der Nähe des Traghetto S.Maria del Giglio besichtigt werden. Diese im Jahre 1890 erbaute und aufgrund ihres Alters nicht mehr fahrfähige Gondel ist die älteste vollständig erhaltene ihrer Art. Eine venezianische Gondel misst exakt 10,85 Meter an Länge und 1,42 Meter an Breite. Ihr Gewicht beträgt etwa 400 bis 500 Kilogramm. Die Besonderheit einer Gondel liegt in ihrer Zusammensetzung aus sieben verschiedenen Holzarten. Für eine echte venezianische Gondel wird das Holz von Eiche, Nussbaum, Lärche, Ulme, Mahagoni, Kirsche und Tanne verwendet. Der Gebrauch von Kunststoff ist unter den „Squerariole“ - den Gondelkonstrukteuren - absolut verpönt. Der Bauch der schmalen Boote wird traditionell aus Tannenholz gefertigt. Dieses dehnt sich im Wasser aus und dichtet die Gondel auf natürliche Weise ab. Venezianische Wasserstraßen sind schmal – da sind gelegentliche Zusammenstöße nicht auszuschließen. Für die Außenwände wird daher Eichenholz verwendet. Die Härte und Stabilität dieses Holzes schützt im Falle eines unsanften Aufpralls mit anderen Booten oder Hauswänden. Die „forcola“ – die Rudergabel für den Gondoliere – besteht aus Walnussholz. Sie gehört mit Sicherheit zu den außergewöhnlichsten Teilen des Gondelbootes und erinnert in ihrer Form an eine Skulptur oder ein Musikinstrument. Jede forcola wird für den Gondoliere in Maßanfertigung hergestellt. Sie muss perfekt auf Körpergröße und Statur des Ruderers abgestimmt sein.
Fahrtechnik und Wartung einer Gondel
Venezianische Gondeln werden asymmetrisch gebaut. Auf der linken Backbordseite sind sie um 16 Zentimeter länger als auf der rechten Steuerbordseite. Bis heute streitet man sich darüber, ob diese Bauweise ebenfalls auf den Bootsbauer Domenico Tramontin zurückzuführen ist, oder ob die Asymmetrie schon vorher existierte. Bis zu Tramontins Bauplan der modernen Gondel wurden die Boote meist von zwei Gondolieri gesteuert. Die schiefe Konstruktion einer Gondel erlaubt jedoch die Steuerung durch nur noch einen Ruderer. Durch die Asymmetrie wird das Gewicht des Gondoliere, der im hinteren, linken Teil der Gondel steht ausbalanciert. Er taucht dabei mit seinem Ruder rechts ins Wasser ein. Dank dieser Bauweise wird die Gondel beweglich, kann mit wenigen Ruderzügen schnell an Fahrt aufnehmen und sich sogar um die eigene Achse drehen. Besonders Letzteres ist auf den schmalen Wasserstraßen Venedigs extrem wichtig, um nicht ständig anzuecken. Im Salzwasser der Lagunen biegt eine Gondel sich oftmals von alleine gerade und verliert so nach und nach ihre Krümmung. Salzwasser und Kollisionen beschädigen außerdem Lack und Substanz. Eine venezianische Gondel muss daher jedes Jahr neu lackiert und gewartet werden. Nach spätestens 14 Jahren aktiver Nutzung wird sie zur Generalüberholung in ihre Werft zurückgebracht. Die gesamte Lebensdauer einer Gondel beträgt stolze 35 Jahre. Ab diesem Alter sind die meisten nicht mehr fahrtüchtig und werden aus dem Verkehr gezogen. Eine Neuanschaffung in einer der letzten Gondelwerkstätten kostet heute gut 20.000 bis 30.000 Euro. Diese Preise sind nicht verwunderlich, nimmt doch der Bau einer venezianischen Gondel mehrere Monate Arbeit in Anspruch. Zudem ist das Gondelhandwerk in den vergangenen Jahrzehnten extrem zurückgegangen. Von den ehemaligen Gondelwerften erhalten heute nur noch zwei das traditionelle Kunsthandwerk aufrecht. Besonders berühmt ist die Werft "Squero di San Trovaso" in der Nähe der San Trovaso Kirche.
Folgende Reise besucht diese Sehenswürdigkeit:
Was Gäste zu Venedig sagen
"Eine großartige Reiseleiterin"
Was für eine großartige Reise! Meine Erwartungen wurden übertroffen. Reiseleitung Beatrice war einfach großartig. Sie hat uns gleich am ersten Abend als Gruppe zusammengebracht und verbunden (was über die Reise hinaus gelungen ist) und liebevoll und informativ durch Venedig geleitet. Das Programm war sehr gut, abwechslungsreich gestaltet und wurde von Beatrice sogar spontan noch erweitert. Es gab überall genug Zeit, das Tempo war für alle gut angepasst und es gab Zeit für ausreichend Pausen und Fotografie. Die Führungen mit Barbara durch die Basilika St. Marco, Scuola Grande di San Rocco und Basilika Santa Maria Glorias dei Frari waren interessant und sehr gut präsentiert, eine große Freude.
Meine Highlights: neben den vielen tollen Besichtigungen auf jeden Fall das Schlendern mit Beatrice durch Venedig mit den vielen netten Informationen und Erzählungen. Und die bunte Insel Burano.
Vielen Dank auch an die nette Gruppe, ihr wart wirklich super!
"Die Reise nach Venedig hat uns sehr gefallen."
Die Reise nach Venedig hat uns sehr gefallen. Wir hatten die Reiseleiterin Beatrice, die einen tollen JOb gemacht hat. Mit den vielen Tipps über Venedig haben wir uns sehr wohl gefühlt. Barbara, die Reiseführerin vor Ort - eine Perle von Person. Über die Anreise in Venedig sollte das Reiseunternehmen noch einmal nachdenken. Ob mit oder ohne Transfer - sehr schwierig, wenn man noch nie da war.
"Eine Städtereise nach Venedig"
"Venedig erkunden"
Die SKR Venedig Reise kann als wenig umsichtig geplant und inhaltlich beliebig bewertet werden. Die Besichtigungen waren sowohl zeitlich schlecht abgestimmt und als auch sich (San Marco Stadtspaziergang und Anlaufpunkte in San Polos sogenannten Marktviertel) inhaltlich kannibalisierend. Der inhaltliche Mehrwert der Begleitung war gering und eher metaphysisch angelegt. Die Kommentierungen waren weder beim Dogenpalast, des Markusdoms noch im Bereich von San Rocco historisch-kritisch , geschweige denn aufklärend. Den Motive, die mit dem Diebstahl der und Aneignung der Deutungsmacht über Gebeine des Evangelisten Markus verbunden waren, werden sehr einseitig vermittelt.
"Eine Städtereise nach Venedig"
Die Reise wurde von einer Reiseleiterin "begleitet". Man kann weder von einer Reiseleitung noch von einer Reisebegleitung sprechen. Leider gab es keine Vorstellungsrunde am Abend der Ankunft. Die Gäste wurden, nachdem die Vollzähligkeit festgestellt wurde, gleich in eine Pizzeria zum Abendessen geführt. An den nächsten Tagen stellten sich die Gäste einander selbst vor. Leider erteilte die Reiseleitung auch keine weiteren Informationen zu Venedig, wie z.B. hinsichtlich zur Nutzung des Verkehrssystems, etc. sie gab gar keine Informationen zu Venedig, der Geschichte, etc., an die Gruppe. Man kann gut auf diese "Reiseleitung" verzichten.
SEHR lobenswert sind die Führungen der Kunsthistorikerin BARBARA hervorzuheben. Barbara hat den Aufenthalt außerordentlich bereichert. Mein herzlicher Dank geht an diese Dame. Schön wäre es gewesen, wenn die Reise insgesamt einen Tag länger gedauert hätte, da in der Kürze der Zeit vieles nicht besichtigt wurde.
Dieses war meine zweite Reise mit SKR. Wäre sie meine erste Reise gewesen, hätte ich keine zweite bei SKR gebucht.
Die erste Reise unternahm ich nach Rom. Diese Reise würde ich immer wieder empfehlen. Die Städtereise nach Venedig würde ich nicht noch einmal buchen.
Mit freundlichen Grüße,
Ruth Kneßel
"Perfekter Reiseplan"
Wir waren das erste Mal in Venedig. Dafür passt der Reiseplan perfekt! Die Lage des Hotels ist ideal für Erkundungen zu Fuß oder per Vaporetto. Allerdings sollte man dem Hotel den Verbesserungsvorschlag "Frotteehandtücher anschaffen" unterbreiten.
Die lokale Reiseführerin Barbara hingegen war eine Wucht! Es wäre toll, wenn sie die komplette Betreuung übernehmen könnte.
"abwechslungsreiche Kulturreise"
Angenehm kurze und abwechslungsreiche Kulturreise mit Freiraum für eigene Interessensschwerpunkte. Hervorragende Reiseleitung durch Cinzia . Unterkunft wie beschrieben aber sehr hellhörig.