Der Berg Nebo – Schauplatz des Alten Testaments

Im äußersten Westen von Jordanien, unweit der Grenze zum Westjordanland, erhebt sich der 808 Meter hohe Berg Nebo über einem Hochplateau, das sich bis hinunter zum Toten Meer erstreckt. Die Höhe ist natürlich nicht unbedingt spektakulär zu nennen, aber dafür glänzt der Berg Nebo mit vielen anderen Punkten. So ist etwa die Aussicht hinunter in das Tal des Jordan, hinüber nach Israel und auf das Tote Meer einzigartig. Des Weiteren existiert am Gipfel eine der wohl ältesten Kirchen der Welt. Und nicht zuletzt die Tatsache, dass der Berg Nebo im Alten Testament – genauer gesagt im Deuteronomium, dem 5. Buch Mose, eine bedeutende Rolle spielt, macht die Erhebung zu etwas ganz Besonderem.

Der Berg Nebo und seine Lage im Nahen Osten

Nur etwa 30 Kilometer südwestlich des Zentrums von Amman, der Hauptstadt Jordaniens, ragt der Berg Nebo aus dem ihn umgebenden Plateau und aus einer recht kargen Landschaft auf. Dieses Hochland fällt in südwestlicher Richtung zum Toten Meer und nach Westen hin zum Jordangraben ab. Das Jordantal liegt nördlich des Toten Meers, vom Gipfel des Berg Nebo bis hinunter in die Senke sind es nur etwa 15 Kilometer Luftlinie. Die Kuppe des Bergs Nebo ist eine der höchsten Erhebungen in dieser Gegend, weswegen das Panorama besonders nach Westen und Südwesten hin großartig ist. An klaren Tagen sind nicht nur das Tote Meer und dessen in der Sonne flirrenden Wogen zu sehen, sondern das dahinter liegende Westjordanland und manchmal sogar noch Israel und dessen Hauptstadt Jerusalem, das in etwa 40 Kilometer Entfernung im Westen liegt. Als Ausgangspunkt für einen Ausflug zum Berg Nebo bietet sich Madaba an, eine antike jordanische Stadt, die früher Medaba hieß. Von dort sind es nur wenige Kilometer bis zum Gipfel des Berg Nebo.

  • Blick auf das gelobte Land
    Blick auf das gelobte Land
  • Gedenkstätte Moses
    Gedenkstätte Moses

Der Berg Nebo, seine Region und die Historie

Bevor der Aufbruch zum Berg Nebo selbst erfolgt, sollte man sich mit ein wenig mit der ereignisreichen Geschichte der Region befassen. Am besten, man beginnt damit in Madaba selbst. Diese ist vermutlich seit viereinhalb Jahrtausenden von Menschen bewohnt, auch in der Bibel wird sie erwähnt. Noch heute gibt es hier mehrere Sehenswürdigkeiten zu entdecken, etwa die mehr als 2.000 Jahre alte Krypta, über der vor 100 Jahren die Kirche Johannes des Täufers errichtet wurde. In der Krypta existieren antike Mosaiken, ein Brunnen aus der Zeit der Moabiter und eine Höhle, in der sich eine Reliquie mit dem angenommenen Haupt von Johannes dem Täufer. Die St.-Georgs-Kirche hingegen ist bekannt für das berühmte Mosaik von Madaba, das eine 1.500 Jahre alte Landkarte des heutigen Palästina zeigt. Nicht zuletzt ist das Museum von Madaba spannend – hier sind viele Funde aus der Antike zu sehen sowie Mosaikfragmente, die an den Originalstandorten belassen worden sind. Aber auch der Berg Nebo selbst ist Bestandteil einer Geschichte aus der Antike. Ihr zufolge soll die spanische Nonne Egeria schon zwischen 380 und 415 n. Chr. auf Pilgerfahrt zum Berg Nebo gekommen sein. Das liegt wohl nicht zuletzt an der Mosesquelle, die sich im Tal unterhalb des Berges befindet und die zu allen Zeiten bereist worden ist. Jordanien, das im 7. Jahrhundert islamisiert wurde, achtet die frühchristlichen Stätten und die biblischen Erzählungen aus der Region. 

Die Bibel und der Berg Nebo

Die gesamte Gegend rund um den See Genezareth, das Jordantal und den Berg Nebo ist Schauplatz vieler Geschichten aus der Bibel und damit bis heute von höchster religiöser Bedeutung. Nicht zuletzt ist der Hinweis, dass Moses in hohem Alter auf dem Berg Nebo gestorben ist, immens wichtig. Unweit von hier, nämlich im Moab-Tal östlich des Toten Meers, soll sich seine Grabstätte befinden – allerdings ist diese bis heute nicht bekannt. Viel wichtiger als das ist – in religiöser Hinsicht – jedoch die Tatsache, dass der Berg Nebo im Zusammenhang mit Moses im Alten Testament erwähnt wird, genauer gesagt im 5. Buch Mose, dem Deuteronomium. Beschrieben wird dort, wie Moses die Stimme Gottes hört, die ihm sagt, auf den Berg Nebo zu steigen, gegenüber von Jericho, und das Land Kanaan zu betrachten – jenes Land, das Gott den Israelitennach dem Auszug aus Ägypten als Besitz verlieh. Es handelt sich also ganz konkret um den biblischen Hinweis auf das Heilige Land. Auch dass er auf dem Berg Nebo sterben würde, erfuhr Moses von Gott. 

  • Blick vom Berg Nebo
    Blick vom Berg Nebo
  • Ruinen am Berg Nebo
    Ruinen am Berg Nebo

Der Berg Nebo und die altertümliche Kirche auf dem Gipfel

Auf dem höchsten Punkt des Bergs Nebo befindet sich eine Kirche, die um das Jahr 393 herum erbaut worden ist; heute sind jedoch nur noch Fragmente davon übrig. Dazu gehören einige Blöcke aus Stein und Überreste des Bodens, der aus Mosaiken bestand. Von Anbeginn an kamen Pilger zur Kirche am Berg Nebo, das Gotteshaus wurde immer wieder umgebaut und umgestaltet. Heute wird die Kirche von Franziskanermönchen benutzt, die allerdings die meiste Zeit in dem neuen, eigens errichteten modernen Kloster unweit der Kirche selbst verbringen. Dort nächtigen auch Altertumsforscher, die archäologisch am Berg Nebo tätig sind. Sehr gut erhalten ist heute noch eine im Jahr 531 errichtete Taufkapelle, deren griechische Inschrift am Boden auf das Baujahr verweist. Ansonsten besteht der Boden der Kapelle auf dem Berg Nebo aus einem fantastischen Mosaik, das unter anderem Motive aus der Flora zeigt, dazu geometrische Figuren und wilde Tiere aus der Region. Neben den Steinblöcken der altertümlichen Kirche ist heute auch noch eine Altarnische erhalten, die sich in einer Mauer befindet. Seitlich des Taufbeckens, das hier vor nicht allzu langer Zeit hinzugebaut wurde, befindet sich ein mit einem Mosaik überzogenes Kreuz, das ebenfalls aus der Zeit der ursprünglichen Kirchengründung datiert. 

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  • Blick vom Berg Nebo
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  • Gedenkstätte Moses
    Gedenkstätte Moses
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    Gedenkstätte Moses
  • Landschaft am Berg Nebo
    Landschaft am Berg Nebo
  • Rollender Stein
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  • Ruinen am Berg Nebo
    Ruinen am Berg Nebo
  • Blick auf das gelobte Land
    Blick auf das gelobte Land

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