Die Straße der 1000 Kasbahs
Im Flusstal des Dades zwischen Ouarzazarte und Erachidia liegt die atemberaubende "Straße der 1000 Kasbahs". Gesäumt wird die Route vom Anti-Atlas im Westen und dem Hohen Atlas im Norden. Ihren Namen verdankt die Straße den zahlreichen beeindruckenden Kasbahs (Lehmburgen), wie zum Beispiel dem berühmten Kasbah Ait Benhaddou, welche entlang der Route zu finden sind. Darüberhinaus besticht die "Straße der Kasbahs" mit ihrer atemberaubenden Landschaft aus Obstbäumen und Palmenhainen.
Ait Benhaddou - Stadt aus Lehm
Ait Benhaddou ist geprägt durch Wohnbauten aus Lehm die von Berbern des Ben-Haddou-Stammes bewohnt werden. Die Altstadt von Ait Benhaddou gehört seit 1987 zum UNESCO Weltkulturerbe und wird seitdem geschützt und restauriert. Heute wohnen in dem Ort circa 2500 Einwohner, in der Altstadt siedelten wohl zur Blütezeit bis zu 1000 Menschen. Die Altstadt ist von der Neustadt durch den Fluss Asif Mellah getrennt, eine Brücke verbindet beide Orte miteinander. Schon von weitem kann man die roten Lehmbauten erkennen, die Anlage gilt als eine der schönsten in ganz Marokko.
Geschichte des Ortes Ait Benhaddou
Ait Benhaddou war der Hauptsiedlungsort der Sippe der Ben Haddou. Der Stamm widmete sich der Kontrolle der Karawanenzüge, die sich auf der alten Karawanenstraße zwischen Timbuktu und Marrakesch bewegten. Während der Zeit der Almoraviden im 11. Jahrhundert am Asif Mellah blühte der Handel und die Wirtschaft, so dass der Ort als Kontrollposten an Bedeutung erlangte. Es wird jedoch vermutet, dass die noch heute existierende Siedlung erst später errichtet worden ist. Die Lehmziegel und der Stampflehm stammen laut literarischen Angaben aus der Zeit zwischen dem 12. und dem 16. Jahrhundert. Genau schwierig ist es zu sagen, wie viele Menschen hier lebten. Die Anzahl der Bewohner wird teilweise auf bis zu 1000 Menschen geschätzt, die in Ait Benhaddou gelebt haben sollen. Die Bewohner von Ait Benhaddou lebten weitestgehend als Selbstversorger von der Landwirtschaft und der Zucht von Schafen, Ziegen und Hühnern. In den 1960er Jahren wurde ein neuer Ortsteil erschlossen, er bildet die heutige Neustadt von Ait Benhaddou. Da die Neustadt eine moderne Infrastruktur bietet, siedelten viele um. Zum Teil ist die Altstadt von Ait Benhaddou immer noch bewohnt. Dank des Anschlusses ans Stromnetz sind die alten Lehmbauten von Ait Benhaddou wieder beliebter bei den Einheimischen als Wohnsitz, erfüllen sie so auch den heutigen Ansprüchen an Wohnraum.
Die Architektur der Altstadt von Ait Benhaddou
Das alte Ait Benhaddou besteht aus einzelnen Wohnburgen, die sogenannten Tighremts. Diese Wohnburgen sind meist dreigeschossig und wurden aus Stampflehm erbaut. Die hohen Lehmmauern sind auf natürlichem Fels gebaut, die Sockel bestehen aus Findlingen. Die Tighremts in Ait Benhaddou haben die typischen Ecktürme und Zinnen, die man bei diesen Wohnbauten auch anderswo in Marokko sehen kann. So haben diese Siedlungen meist ein wehrhaftes Aussehen, oftmals wurden sie auf Hügeln erbaut um den Eindruck zu verstärken. Die Ecktürme waren ursprünglich mit Mustern geschmückt, die häufig geometrische Formen wiedergaben. Ein wichtiges Motiv, welches häufig verwendet wurde, waren zum Beispiel Rauten. Diese stellen Augen in einer abstrakten Form dar und sollten dem Glauben nach verhindern, dass Unheil in die Wohnburg kommt. Die Wohnburgen wurden oftmals sehr eng aneinander gebaut und sind zum Teil ineinander verschachtelt, so auch die Anlage in Ait Benhaddou. Man entwarf sie um einen oder mehrere Innenhöfe herum, nach außen hin haben die Tighremts in Ait Benhaddou keine Fenster. Durch die Höfe kam genügend Licht und Luft in das Innere der Wohnhäuser. Im Erdgeschoss befanden sich meist Ställe und Lagerräume. In den zwei darüber liegenden Etagen lebte man, hier befanden sich die Wohnräume sowie Schlafzimmer der Bewohner. Die Siedlungen mit den Tighremts werden als Ksar bezeichnet. Der Ksar von Ait Benhaddou hat neben den gut erhalten Wohnbauten, ein weiteres typisches Merkmal aufzuweisen: Kein Minarett überragt die Wohnbauten, ein Bild, welches heutzutage in Marokko untypisch ist. Es gab hier früher Gebetsräume, Minarette sind in keiner der Siedlungen der Dörfer im Süden Marokkos zu finden. Man baute erst im 20. Jahrhundert Minarette in den Dörfern, vorher standen sie nur in den größeren Städten wie Marrakesch, Taroudannt und Tiznit. Oberhalb des Ksar in Ait Benhaddou befindet sich zudem noch eine Festung. Diese wurde im 17. Jahrhundert in Ait Benhaddou erbaut, um die Bevölkerung besser kontrollieren zu können und einen idealen Blick auf die umliegende Gegend zu haben. Der Fluss Asif Mellah liegt direkt vor der Siedlung in Ait Benhaddou. Am Ufer wachsen bis heute noch Dattelpalmen. Diese Pflanzen waren neben Lehm ein weiterer Bestandteil der Häuser. Man verwendete die fasrigen Stämme für den Bau der Decken sowie Aufgänge. Auch die Palmwedel fanden Verwendung, man nutze sie für Matten, Körbe und Stricke.
Ait Benhaddou - Aus Filmen bekannter Ort
Ait Benhaddou ist in den letzten Jahren nicht nur ein beliebtes Ziel für Touristen und Forscher geworden. Seit ein paar Jahrzehnten strömen auch immer wieder Filmschaffende aus der ganzen Welt nach Ait Benhaddou. Da die Anlage zu einer der am besten erhaltenen Lehmbausiedlungen gehört, ist Ait Benhaddou eine beliebte Filmkulisse geworden. Die Lücken werden mit künstlichen Filmkulissen aus Holz, Styropor und Kunstharz geschlossen, damit ein zusammenhängendes, intaktes Stadtbild entsteht. In Ait Benhaddou wurden im Laufe der Jahre mehr als 20 Filme aus Hollywood abgefilmt. Zu ihnen zählen Sodom und Gomorrha, Lawrence von Arabien, Die Bibel, Der Mann, der König sein wollte, Jesus von Narareth, Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil, Der Hauch des Todes, Die letzte Versuchung Christi, Himmel über der Wüste, Kundun, Die Mumie, Gladiator, Alexander, Prince of Persia: Der Sand der Zeit und Game of Thrones. Durch die Bedeutung als Filmkulisse und als Sehenswürdigkeit wurde die Siedlung in Ait Benhaddou stets gepflegt und in Stand gehalten.
Todra Schlucht
Ein weiterer landschaftlicher Höhepunkt der Tour entlang der Straße der Kasbahs ist zweifelsohne die Todraschlucht. Die etwa 300m tiefe Schlucht ist an ihrer engsten Stelle nur noch 10 Meter breit. Aus diesem Grunde bleibt Fahrzeugen an dieser Stelle nur der Weg durch das Flussbett. Die schroff zerklüftete Urlandschaft aus rötlichen Felswänden bietet Besuchern ein beeindruckendes Spektakel.
Folgende Reisen besuchen diese Sehenswürdigkeit:
Was Gäste zu Marokko sagen
"Außergewöhnliche Reiseleitung"
Eine fantastische Reise mit einer außergewöhnlich guten Reiseleitung und einem hervorragenden Fahrer. Die Route war perfekt zusammengestellt, der Abstecher in den Norden nach Chefchaouen sowie in den Süden nach Merzouga für den Dromedarritt in die Wüste zum Sonnenaufgang haben sich total gelohnt! Wir erlebten jeden Tag Höhepunkte der marokkanischen Kultur oder Landschaft. Die Unterkünfte waren außergewöhnlich und schön, auch wenn, wie angekündigt, einige nicht unserem europäischen Standards entsprachen. Auch die ausgewählten Lokale, in denen wir günstig zu Mittag essen konnten waren, bis auf eins, hervorragend.
"Alles hat reibungslos geklappt"
Eine sehr schöne und interessante Reise, allerdings mit viel Fahrtzeiten. Alles hat reibungslos geklappt. Sehr zum gelingen der Reise hat unser Reiseleiter Mohamed beigetragen. Es gab sehr viele Informationen und jeder Wunsch der Reisenden wurde irgendwie erfüllt. Ich kann mir keinen besseren Reiseleiter vorstellen. Vielen Dank dafür!!
"Schöne Unterkünfte"
Ich habe erst 2 Wochen vor Beginn der Reise gebucht: schnelle Reaktion auf meine Anfrage, nette, kompetente Ansprechpartnerinnen.
Tolle Reise: sehr erfahrener Reiseleiter, mit viel Wissen und Humor, kleine Gruppe (wir waren nur zu dritt), schöne Unterkünfte.
Ich reise sonst fast immer individuell. Das organisierte Reisen war bequem, und ich habe durch den Reiseleiter viel über das Land erfahren, was mir sonst verborgen geblieben wäre.
"Top Reiseleitung"
Diese Reise ist nur zu empfehlen, man erfährt so viel von diesem schönen Land, hat tolle Unterkünfte und mit Amina eine der besten Reiseführerin.
"Quirlige Souks"
Es war eine sehr schöne und abwechslungsreiche Reise. Wunderschöne Landschaften mit quirligen Städten und Souks. Der Ritt auf dem Dromedar zum Sonnenaufgang in die Sahara war ebenso einmalig wie das Dadestal, die Todra-Schlucht aber auch die Fossilien bei Merzouga waren beeindruckend. Fes ist einfach traumhaft und Chefchaouen darf man auf keinen Fall missen!
Jeder Tag war anders, voller neuer Eindrücke und Erlebnissen, voller Impressionen halt.
Wir hatten noch nie eine so tolle Reiseleitung:
Unserer Reiseleiterin Amira hat uns mit Herzblut begleitet, sicher durch jeden Souk geschleust, bei Verkaufsverhandlungen beraten, uns alles über ihr Land und die Leute erklärt und mit ihrer Art dafür begeistert, alle unsere Fragen beantwortet, Platz für Fotos geschafft, Zutritte verschafft und spontane Erweiterungen des Programms ermöglicht. Wir hatten sogar die Möglichkeit unterwegs Fantasia zu sehen, die Reiterspiele auf dem Land zu erleben war sehr spannend.
Eine marokkanische Frau als Reiseleiterin zu haben war ein einmaliges Erlebnis. Dank Amira haben wir uns zu jeder Zeit sicher und wohl gefühlt.
Unser Fahrer Ali fuhr sehr vorsichtig und war auch sehr nett.
Wir könne diese Reise mit Amira als Reiseleiterin nur weiterempfehlen!
"Wunderschöne Eindrücke"
Die Marokko Rundreise Impressionen ist zu empfehlen. Ich hatte das Glück mit dem sehr engagierten Reiseleiter Abdel und dem musikalisch unterhaltsamen Fahrer Abdel ( beide mit dem Vornamen ) sowie einer äußerst harmonischen Reisegruppe unterwegs sein zu können. Die Eindrücke dieses wunderschönen Landes mit den Landschaften und den Menschen werden noch lange nachwirken. Für mich war es die schönste Rundreise in meinem bisherigen Leben.
"Enorm vielseitig"
Die Reise war sehr informativ, interessant und enorm vielseitig ! ein Mix aus einem Märchen aus 1001 Nacht und erkenntnisreichem Einblick in ein reiches sich schnell entwickelndes Land mit modernsten Bauten ,neu entdeckten Bodenschätzen, sozialen Verbesserungen, die vom König verordnet sind , sich aber noch durchsetzen müssen. Direkte Kontakte zu Amazigh (= Urbewohner des Landes = Nomaden im Atlasgebirge ,auch als Berber bezeichnet.)Außerdem schöne Tierbegegnungen: Berberaffen, Kamele, Chamäleon,Störche, Ziegen auf Bäumen etc.