Der legendäre Bosporus – Zwischen Europa und Asien
Der Bosporus ist eine der wichtigsten Wasserstraßen weltweit. Er ermöglicht vielen Anrainerstaaten des Schwarzen Meeres, wie beispielsweise Russland oder Bulgarien, den Zugang zum Mittelmeer. Istanbul ist die bevölkerungsreichste Stadt der Türkei und liegt in Europa und in Asien. In der Stadt treffen nicht nur zwei Kontinente, sondern auch zwei Meere aufeinander. Istanbul wird durch den Bosporus und das Marmarameer in zwei Teile geteilt. Über den Bosporus führen drei Hängebrücken. Sie verbinden Europa mit Asien. Die einstige Hauptstadt des Byzantinischen Reichs und des Osmanischen Reichs ist nach wie vor prachtvoll und die Altstadt Istanbuls wurde sogar zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Zahlreiche Relikte zeugen von der großen Vergangenheit dieser Stadt.
Der Bosporus und die Sintflut
Die Sintflut ist ein immer wieder in Religionen und Filmen auftauchendes Thema. Gab es sie wirklich? Die Geschichte dieser Wasserstraße zwischen Europa und Asien reicht bis in vorsintflutliche Zeiten zurück. Amerikanische Geologen glauben, dass sich die biblische Sintflut am Bosporus ereignet hat. Das Schwarze Meer war während der Eiszeit ein tief liegender See. Erst am Ende der Eiszeit kam es am Bosporus zu einer radikalen Veränderung, einer steinzeitlichen Naturkatastrophe. Weil der Wasserspiegel der Ozeane anstieg, schwappte das Wasser über. Vor etwa 7500 Jahren ergossen sich laut Geologen ungeheure Wassermassen von der Ägäis aus ins Schwarze Meer. Das Wasser ist laut renommierten Geologen mit einer unheimlichen Wucht durch den Felsschlauch zwischen Asien und Europa gebrochen. Schätzungen zufolge dürfte das Naturschauspiel etwa ein Jahr lang gedauert haben. Das Ergebnis war, dass weite Gebiete vor Warna, Odessa und der Krim überschwemmt waren. Circa 100.000 Quadratkilometer Küstensaum waren in den Fluten verschwunden. Erste Indizien für die riesige Überschwemmung fand das russische Suchboot Aquanaut bereits 1993. In Wassertiefen unter 100 Metern wurden fossile Schalen von Schnecken und Muscheln von Süßwasserarten gefunden. Das belegt die Annahme, dass das Schwarze Meer einmal ein Binnensee war.
Allgemeine Daten zum Bosporus
Der Bosporus wurde bereits in antiken Sagen erwähnt. Übersetzt bedeutet Bosporus Kuhfurt oder Ochsenfurt. Der Bosporus ist eine Meerenge zwischen Europa und Asien, die das Schwarze Meer mit dem Marmarameer verbindet. Das Marmarameer mündet wiederum ins Mittelmeer. Der Bosporus hat eine Länge von circa 30 Kilometern. An der engsten Stelle ist der Bosporus 700 Meter breit, an der breitesten bis zu 2500 Meter. Die Meerenge ist zwischen 36 und 124 Metern tief. In der Bosporus-Meerenge befindet sich das Goldene Horn. Diese Bucht wird als natürlicher Hafen genutzt. Über den Bosporus führen drei Brücken. Die älteste Brücke, die ehemalige Bosporus Brücke, ist heute die Brücke der Märtyrer des 15. Juli.
Istanbul - die Stadt am Bosporus
Konstantinopel wurde von dorischen Siedlern um 660 v. Chr. unter dem Namen Byzantion gegründet. Der römische Kaiser Konstantin der Große machte sie zu seinem Hauptsitz und gab ihr den Namen Neues Rom. Die Hauptstadt des Oströmischen Reichs wurde nach dem Tod Kaiser Konstantins 337 offiziell in Constantinopolis umbenannt. Nach der Eroberung nannten die Türken die Stadt Istanbul. Die historische Altstadt wurde aufgrund ihrer Einzigartigkeit von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Im Jahre 2010 war Istanbul Kulturhauptstadt Europas. Istanbul ist die bevölkerungsreichste Stadt der Türkei und liegt am Nordufer des Marmarameeres. Die Metropole wird durch den Bosporus und das Marmarameer in zwei Teile geteilt. Eine weitere Besonderheit: Istanbul liegt auf zwei Kontinenten. Ein Teil liegt im europäischen Thrakien und der andere im asiatischen Anatolien. In Istanbul treffen nicht nur zwei Kontinente, sondern auch zwei Kulturen aufeinander. Und das macht die Stadt zu einem einzigartigen Reiseziel.
Moscheen in der Stadt am Bosporus
Erwähnenswerte Sehenswürdigkeiten sind die Blaue Moschee und die Ayasofya. Letztere ist besser bekannt als Hagia Sophia oder Sophienkirche. Die Blaue Moschee stammt aus dem 17. Jahrhundert und ist immer geöffnet. Im sechsten Jahrhundert wurde die Hagia Sophia als eine byzantinische Kirche gebaut. Sie befindet sich im europäischen Teil Istanbuls. Später wurde sie eine Moschee und seit 1935 wird sie als Museum genutzt. Es ist kaum zu glauben, dass diese riesengroßen Bauwerke vor so langer Zeit entstanden sind. In Europa kennt man die Blaue Moschee auch unter dem Namen Sultan-Ahmet-Moschee. Für die Namensgebung waren die vielen blau-weißen Fliesen auf der Kuppel und dem oberen Teil der Mauern ausschlaggebend. Die Moschee hat sechs Minarette. Papst Benedikt XVI besuchte 2006 als erstes Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche das islamische Gotteshaus.
Am Bosporus findet man neben Gewürzen auch den größten Diamanten
In Istanbul laden der Große Basar und der Gewürzbasar zu einem Besuch ein. Im Großen Basar findet man viele schöne und auch hochwertige Mitbringsel. Der Gewürzbasar ist eher ein Geheimtipp. Er bietet neben Gewürzen auch Lebensmittel aller Art. Den größten Diamanten der Welt kann man im Topkapi Palast bewundern. Der Topkapi Palast zeugt von der vollen Pracht des ehemaligen Osmanischen Reichs. Ornamente und purer Luxus finden sich überall. Dank seiner erstklassigen Lage auf einem Hügel direkt am Meer gewährt er einen wunderschönen Blick auf die Stadt.
Sightseeing-Bootsfahrt auf der Bosporus Meerenge
Vom Wasser aus hat man einen fantastischen Blick auf Istanbul. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten der Stadt, wie beispielsweise die Bosporusbrücke und der Galataturm können von einem komplett anderen Blickwinkel betrachtet werden. Einige Fährstrecken führen am berühmten Leanderturm vorbei. Er stammt aus dem 18. Jahrhundert und befindet sich auf einer kleinen Insel im Bosporus. Die Prinzeninseln liegen nicht weit vor der südlichen Küste Istanbuls. Die größeren vier Inseln Büyükada, Heybeliada, Burgazada und Kinaliada sind mit Fähren gut erreichbar. Autos gibt es dort keine. Als Transportmittel stehen Fahrräder und Kutschen zur Verfügung. Die Inseln sind für schöne Landschaften und eine abwechslungsreiche Architektur bekannt.
Hollywood am Bosporus
Auch Hollywood hat den Bosporus und Istanbul als Schauplatz zahlreicher Filme für sich entdeckt. Über den Dächern und unter den Häusern Istanbuls wurden bereits internationale Filme gedreht. Einige spannende Actionfilme nutzen die Stadt am Bosporus bereits als Filmkulisse. Für James Bond Fans ist der Besuch der Cisterna Basilica immer wieder ein Erlebnis. Viele Szenen aus James Bond Filmen wurden hier gedreht. Die Cisterna Basilica liegt direkt gegenüber der Hagia Sophia. Sie stammt aus dem sechsten Jahrhundert. Heute wird sie auch gerne als Versunkener Palast bezeichnet. Lange Zeit in Vergessenheit geraten, zählt die Cisterna Basilica heute zu den beeindruckenden Sehenswürdigkeiten Istanbuls. Auch Istanbuls berühmter Basar hat durch die Filmindustrie einen noch größeren Bekanntheitsgrad erlangt. In einer atemberaubenden Szene jagt beispielsweise der Agent 007 in „Skyfall“ mit einem Moped über den Großen Basar.